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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Ufoplan-Studie München – Untersuchung der Bedeutung von allergenen Organismen, die sich durch den Klimawandel in Deutschland verstärkt ausbreiten. Aufbau eines Erfassungs- und Frühwarnsystems

Meeting Abstract

  • corresponding author Zuzana Hajdu - HNO Klinik des Klinikums rechts der Isar, München
  • Ulrich Straßen - HNO Klinik des Klinikums rechts der Isar, München
  • Murat Bas - HNO Klinik des Klinikums rechts der Isar, München
  • Hans Merk - Hautklinik des Universitätsklinikums Aachen, Aachen
  • Wolfgang Straff - Umwelbundesamt, Berlin
  • Jens Malte Baron - Hautklinik des Universitätsklinikums Aachen, Aachen
  • Adam Chaker - HNO Klinik des Klinikums rechts der Isar, München
  • Stefani Röseler - Hautklinik des Universitätsklinikums Aachen, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod050

doi: 10.3205/13hnod050, urn:nbn:de:0183-13hnod0500

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Hajdu et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit 1981 ist in Deutschland eine deutliche Klimaerwärmung zu verzeichnen. Wir gehen davon aus, dass diese Einfluss auf die Fauna und Flora nimmt und damit auf die zu erwartenden Sensibilisierungen und allergische Erkrankungen. Im Rahmen der diagnostisch-epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes werden Sensibilisierungsraten auf 112 Allergene bei 952 Patienten in Bayern und NRW untersucht.

Material und Methoden: Zwischen Juni 2011 und Juni 2013 werden an den Standorten Aachen und München je 476 Patienten mit allergieähnlichen Symptomen untersucht. Mittels standardisierter Fragebögen werden Lebensqualität, Komorbiditäten sowie sozioökonomische Daten erfasst. Die Patienten erhalten einen standardisierten Prick-Test nach Galen und eine Spirometrie. Inflammatorische Surrogatparameter im Serum, Nasensekret und in Abstrichen der nasalen Schleimhaut werden bestimmt. Die in-vitro-Konzentrationsmessung von spezifischen IgE-Antikörpern erfolgt mittels ImmunoCAP ISAC.

Ergebnisse: Die Auswertung der ersten 243 Patienten in München zeigt bei der Mehrheit der Patienten Sensibilisierungen gegen Birke, Gräser und Milben. Fast alle Birkenpollenallergiker weisen Nahrungsmittelkreuzsensibilisierungen gegen Allergene der PR-10-Proteingruppe. Ole 1-Sensibilisierungen, die hinweisend auf eine primäre Olivenpollensensibilisierung sind, zeigen sich bei ca. 30% der Patienten und sind bei etwa 44% Patienten mit einer kreuzreaktiven Eschenpollensensibilisierung erklärbar. 8,6% der Patienten zeigen eine Sensibilisierung auf Zypresse, 1,2% auf Blomia tropicalis.

Zusammenfassung: Bereits jetzt zeigen sich Sensibilisierungen auf primär mediterrane Allergene wie Olive, Platane und Zypresse. Überraschend ist zudem die hohe Anzahl von Patienten mit Nahrungsmittelkreuzsensibilisierungen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.