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Ufoplan-Studie München – Untersuchung der Bedeutung von allergenen Organismen, die sich durch den Klimawandel in Deutschland verstärkt ausbreiten. Aufbau eines Erfassungs- und Frühwarnsystems
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Seit 1981 ist in Deutschland eine deutliche Klimaerwärmung zu verzeichnen. Wir gehen davon aus, dass diese Einfluss auf die Fauna und Flora nimmt und damit auf die zu erwartenden Sensibilisierungen und allergische Erkrankungen. Im Rahmen der diagnostisch-epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes werden Sensibilisierungsraten auf 112 Allergene bei 952 Patienten in Bayern und NRW untersucht.
Material und Methoden: Zwischen Juni 2011 und Juni 2013 werden an den Standorten Aachen und München je 476 Patienten mit allergieähnlichen Symptomen untersucht. Mittels standardisierter Fragebögen werden Lebensqualität, Komorbiditäten sowie sozioökonomische Daten erfasst. Die Patienten erhalten einen standardisierten Prick-Test nach Galen und eine Spirometrie. Inflammatorische Surrogatparameter im Serum, Nasensekret und in Abstrichen der nasalen Schleimhaut werden bestimmt. Die in-vitro-Konzentrationsmessung von spezifischen IgE-Antikörpern erfolgt mittels ImmunoCAP ISAC.
Ergebnisse: Die Auswertung der ersten 243 Patienten in München zeigt bei der Mehrheit der Patienten Sensibilisierungen gegen Birke, Gräser und Milben. Fast alle Birkenpollenallergiker weisen Nahrungsmittelkreuzsensibilisierungen gegen Allergene der PR-10-Proteingruppe. Ole 1-Sensibilisierungen, die hinweisend auf eine primäre Olivenpollensensibilisierung sind, zeigen sich bei ca. 30% der Patienten und sind bei etwa 44% Patienten mit einer kreuzreaktiven Eschenpollensensibilisierung erklärbar. 8,6% der Patienten zeigen eine Sensibilisierung auf Zypresse, 1,2% auf Blomia tropicalis.
Zusammenfassung: Bereits jetzt zeigen sich Sensibilisierungen auf primär mediterrane Allergene wie Olive, Platane und Zypresse. Überraschend ist zudem die hohe Anzahl von Patienten mit Nahrungsmittelkreuzsensibilisierungen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.