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Schwere Tonsillektomienachblutungen – Management mit interventioneller Radiologie
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Nachblutungen nach Tonsillektomien sind gefürchtete Komplikationen und mit einer Inzidenz zwischen 1 und 9% in der Literatur beschrieben. Schwere Blutungskomplikationen treten als Primärblutungen, vereinzelt auch als sekundäre Massenblutungen auf.
Methode: Wir berichten über eine 32-jährige Patientin mit nicht stillbaren, rezidivierenden Nachblutungen nach Tonsillektomie in einem peripheren Krankenhaus. Bereits am 5. Tag postoperativ erfolgte zweimalig eine operative Blutstillung bei hämodynamisch relevanter Nachblutung, welche mittels Umstechung in Intubationsnarkose versorgt wurde. Die Beatmung wurde für weitere 3 Tage fortgeführt. Nach der Extubation kam es zu einer erneuten starken Blutung mit Blutaspiration, welche mittels Reintubation und Rachentamponade erstversorgt und die Patientin zur weiteren Versorgung in unsere Klinik verlegt wurde.
Ergebnisse: Initial erfolgte eine Katheterangiographie der Halsgefäße in Interventionsbereitschaft. Hier stellte sich ein Aneurysma spurium der A. facialis als Blutungsquelle dar. Es erfolgte zur Ausschaltung des Pseudoaneurysmas die Coil- Embolisation des Trägergefäßes sowohl distal als auch proximal der Gefäßarrosion. In der postinterventionellen Angiographiekontrolle war das Aneurysma spurium nicht mehr abgrenzbar. Weitere Nachblutungen traten nicht auf. Die Patientin konnte ohne Folgeschäden entlassen werden.
Schlussfolgerung: Bei rezidivierenden und schweren Blutungskomplikationen sollten, besonders nach erfolgloser primärer chirurgischer Blutstillung, interventionell-radiologische Gefäßdarstellungen in Interventionsbereitschaft zur Anwendung kommen, um originäre oder iatrogen erworbene Gefäßanomalien und -verletzungen ausschließen und bei Möglichkeit einen Gefäßverschluss als ultima ratio durchführen zu können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.