Artikel
Stimmlippenaugmentation nach Chordektomie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Es gibt verschiedene therapeutische Möglichkeiten zur Behandlung eines Stimmlippenmalignoms. Neben strahlentherapeutischen Therapieverfahren werden gute onkologische Ergebnisse durch chirurgische Resektionsverfahren erzielt. Nach erfolgreicher Therapie stellt die postoperative Heiserkeit für den Patienten je nach Ausmaß der Resektion eine Beeinträchtigung dar. Der Substanzdefekt, welcher nach Behandlung eines Stimmlippenmalignoms durch eine Chordektomie bedingt ist, führt, je nach Ausmaß des operativen Eingriffs zu einer Behauchtheit z.T. Stimmlosigkeit der Stimme. Durch die Vernarbung im Bereich der Stimmlippe kann es auch zu einer rauhen Stimme kommen. Ein reduziertes Stimmfeld und eine reduzierte maximale Phonationsdauer können den Patienten behindern. Anhand einer Kasuistik sollen die therapeutischen Möglichkeiten und Grenzen der Stimmlippenunterfütterung nach z.B. einer Chordektomie diskutiert werden.
Fallvorstellung: Wir führten die mikrolaryngoskopische Stimmlippenaugmentation ein Jahr nach Chordektomie wegen eines Stimmlippenkarzinoms mit einem alloplastischem Material auf Calciumhydroxylapatitbasis durch. Postoperativ zeigte sich ein vollständiger Glottisschluss. Die Behauchtheit der Stimme und die maximale Phonationsdauer besserten sich deutlich. Bei der Stimmfeldmessung zeigte sich eine in Lautstärke und Tonhöhe stärker modulierbare Stimme. Gleichwohl war der Stimmklang heiser. Der Patient war mit dem postoperativen Ergebnis sehr zufrieden.
Schlussfolgerung: Die postoperativen stimmlichen Defizite nach operativer Therapie lassen sich durch Auffüllen der Stimmlippensubstanzdefekte verbessern. Eine Verbesserung in der Modulierbarkeit der Stimme und der Phonationsdauer können für den Patienten zu einem Anstieg der Lebensqualität führen. Für den Behandlungserfolg ist eine differenzierte Patientenaufklärung hinsichtlich Möglichkeiten und Grenzen der Methodik entscheidend.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.