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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Botulinumtoxin zur Behandlung einer Stenose des oberen Ösophagussphinkters

Meeting Abstract

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  • corresponding author Annett Pudszuhn - HNO-Klinik, Campus Benjamin Franklin, Charité, Berlin
  • Sergije Jovanovic - Praxis, Berlin
  • Veit Maria Hofmann - HNO-Klinik, Campus Virchow Klinikum, Charité, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod029

doi: 10.3205/13hnod029, urn:nbn:de:0183-13hnod0295

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Pudszuhn et al.
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Gliederung

Text

Berichtet wird von dem Fall einer 69-jährigen Patientin mit progredienter Dysphagie zunächst für feste zunehmend auch für breiige Nahrung und deutlichem Gewichtsverlust. In der Gastroösophaguskopie fand sich eine Lumeneinengung bis auf 6 mm in Höhe des oberen Ösophagussphinkters. Histologisch sowie in der computertomographischen Bildgebung wurde ein Malignom ausgeschlossen. Bildmorphologisch fand sich eine konzentrische Verdickung im Bereich des proximalen Ösophagus. Eine Ösophagusmanometrie war aufgrund des Passagehindernisses nicht möglich. Neurologisch fand sich keine Ursache für die Schluckbeschwerden.

Im Rahmen einer Panendoskopie fand sich eine zirkuläre Stenose im Bereich des oberen Ösophagussphinkters. Nach einer Ösophagusbougierung erfolgte der Therapieversuch einer Botulinumtoxininjektion im Bereich des Musculus cricopharyngeus. Postoperativ zeigte sich temporär eine ausgeprägte Schwellung und Dysphonie mit eingeschränkter Stimmlippenmotilität, die im weiteren Verlauf vollständig rückläufig war. Die Dysphagie verbesserte sich erst mit einer Latenz von mehreren Wochen, so dass eine temporäre PEG-Anlage erfolgen musste. In dem mittlerweile dreijährigen Follow up ernährte sich die Patientin ausschließlich oral. Für die therapeutische Anwendung von Botulinumtoxin im Kopf-Halsgebiet sind verschiedene Bereiche wie der essentielle Blepharospasmus, der Spasmus facialis, die zervikale Dystonie und die Hyperhidrose etabliert. In Einzelfällen kann eine Botolinumtoxininjektion (off label use) bei einem erhöhten Tonus des oberen Ösophagussphinkters entweder zur Abschätzung des Therapieresultates einer geplanten chirurgischen Myotomie oder zur primären Therapie angewendet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.