Artikel
Blutungskomplikationen nach Tonsillektomie nach Verkürzung der stationären Regelverweildauer
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Aus ökonomischen Gründen streben die Krankenhausträger danach die Verweildauern zu verkürzen. Aufgrund der Menge der Tonsillektomien, in Deutschland sind das etwa 100.000 pro Jahr und des im allgemeinen komplikationslosen Eingriffes und stationären Aufenthaltes kommt diesen Fällen eine besondere Bedeutung zu. Vorsicht ist aber geboten, da vereinzelt Nachblutungen gravierend verlaufen können.
Methodik und Ergebnisse:
Studiendesign: Retrospektiv
Die Studie besteht aus zwei Patientengruppen:
Gruppe A: n = 531 Patienten, stationäre Regelverweildauer: 5 Tage.
Gruppe B: n = 434 Patienten, stationäre Regelverweildauer: 3 Tage.
verwandte OP Technik: Cold steel dissection mit gezielter bipolarer Koagulation zur Hämostasis.
Klassifikation: Als Blutung wurde jedes berichtete Blutungsereignis nach Extubation gezählt.
Nachblutungen:
Gruppe A: 11,9%; 7,5% der Pat. wurden mittels bipolarer Koagulation versorgt, davon 4,9% in ITN
Gruppe B: 16,8%. 6,2% der Pat. wurden mittels bipolarer Koagulation versorgt, 3,7% davon in ITN
Diskussion: Nach Verkürzung der Regelverweildauer kam es signifikant häufiger zu Nachblutungen, wenn jedes Blutungsereignis gezählt wird. Bei Anwendung strenger Kriterien, also aller Nachblutungen, die in ITN gestillt werden mussten, sank die Häufigkeit von 4,9 auf 3,7% (nicht signifikant). Die Gesamtheit der angegebenen Blutungen stieg also, wobei die Maßnahme einer operativen Revision, insbesondere in ITN sank, während die Häufigkeit der operativen Intervention sank. Daher ist die Verkürzung der Regelverweildauer um zwei Tage von fünf auf drei postoperative Tage vertretbar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.