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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Blutungskomplikationen nach Tonsillektomie nach Verkürzung der stationären Regelverweildauer

Meeting Abstract

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  • corresponding author Tobias Müllerklein - Johannes Wesling Klinikum Minden, Minden
  • Birgit Lieberum - Johannes Wesling Klinikum Minden, Minden
  • Martin Schrader - Johannes Wesling Klinikum Minden, Minden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod027

doi: 10.3205/13hnod027, urn:nbn:de:0183-13hnod0274

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Müllerklein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Aus ökonomischen Gründen streben die Krankenhausträger danach die Verweildauern zu verkürzen. Aufgrund der Menge der Tonsillektomien, in Deutschland sind das etwa 100.000 pro Jahr und des im allgemeinen komplikationslosen Eingriffes und stationären Aufenthaltes kommt diesen Fällen eine besondere Bedeutung zu. Vorsicht ist aber geboten, da vereinzelt Nachblutungen gravierend verlaufen können.

Methodik und Ergebnisse:

Studiendesign: Retrospektiv

Die Studie besteht aus zwei Patientengruppen:

Gruppe A: n = 531 Patienten, stationäre Regelverweildauer: 5 Tage.

Gruppe B: n = 434 Patienten, stationäre Regelverweildauer: 3 Tage.

verwandte OP Technik: Cold steel dissection mit gezielter bipolarer Koagulation zur Hämostasis.

Klassifikation: Als Blutung wurde jedes berichtete Blutungsereignis nach Extubation gezählt.

Nachblutungen:

Gruppe A: 11,9%; 7,5% der Pat. wurden mittels bipolarer Koagulation versorgt, davon 4,9% in ITN

Gruppe B: 16,8%. 6,2% der Pat. wurden mittels bipolarer Koagulation versorgt, 3,7% davon in ITN

Diskussion: Nach Verkürzung der Regelverweildauer kam es signifikant häufiger zu Nachblutungen, wenn jedes Blutungsereignis gezählt wird. Bei Anwendung strenger Kriterien, also aller Nachblutungen, die in ITN gestillt werden mussten, sank die Häufigkeit von 4,9 auf 3,7% (nicht signifikant). Die Gesamtheit der angegebenen Blutungen stieg also, wobei die Maßnahme einer operativen Revision, insbesondere in ITN sank, während die Häufigkeit der operativen Intervention sank. Daher ist die Verkürzung der Regelverweildauer um zwei Tage von fünf auf drei postoperative Tage vertretbar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.