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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Pyogene Granulome der Stimmlippen während der Schwangerschaft: ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • Anne Lorenz - HNO-Klinik Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Silke Vogelgesang - Pathologie Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • corresponding author Bernhard Lehnert - HNO-Klinik Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod022

doi: 10.3205/13hnod022, urn:nbn:de:0183-13hnod0227

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Lorenz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Wir berichten über den ersten uns bekannten Fall von schwangerschaftsassoziierten pyogenen Granulomen der Stimmlippen. Orale pyogene Granulome treten bei bis zu 5% der Schwangeren meist an der Gingiva auf. Fallberichte beschreiben seltene Lokalisationen von pyogenen Granulomen während der Schwangerschaft im äußeren Gehörgang und an der Lippe. Als einseitige Kontaktgranulome der Stimmlippen treten pyogene Granulome ohne bekannten Bezug zur Schwangerschaft auf. Im vorliegenden Fall können bilaterale pyogene Granulome durch den klinischen Verlauf der hormonellen Umstellung während der Schwangerschaft zugeschrieben werden.

Methoden: Wir berichten von einer 26-jährigen Erstgravida mit einer in der Frühschwangerschaft aufgetretenen Dysphonie. Wir dokumentieren eine rasche Befundprogredienz laryngoskopisch. Es kam zu einer Einblutung, die zu einer akuten Dyspnoe führte, so dass eine Abtragung in Notfall-Mikrolaryngoskopie erforderlich wurde.

Ergebnisse: Im Gegensatz zu Kontaktgranulomen sind die hier beschriebenen Granulome beidseits symmetrisch aufgetreten. Weiterhin unterschieden sie sich durch ihr rasches Größenwachstum. Nach Ende der Schwangerschaft war der Befund vollständig remittiert.

Schlussfolgerung: Heiserkeit in der Schwangerschaft bedarf grundsätzlich einer laryngoskopischen Abklärung. Hierdurch können wichtige Differentialdiagnosen zur Laryngopathia gravidarum erfasst und schwerwiegende Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.