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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

M. Forestier (DISH) täuscht Hypopharynxtumor vor: Eine seltene Differentialdiagnose

Meeting Abstract

  • corresponding author David Eberle - Klinikum Augsburg, HNO-Klinik, Augsburg
  • Paula Steinicke - Klinikum Augsburg, HNO-Klinik, Augsburg
  • Elke Hümmer - Klinikum Augsburg, HNO-Klinik, Augsburg
  • Franz Xaver Brunner - Klinikum Augsburg, HNO-Klinik, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod011

doi: 10.3205/13hnod011, urn:nbn:de:0183-13hnod0115

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Eberle et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Dysphagie, Globusgefühl und Stimmlippenstillstand können klinische Zeichen eines Kopf-Hals-Tumors sein. Umso wichtiger ist es, bei diffiziler Diagnostik weniger häufige Ursachen zu bedenken. Wir berichten über einen Patienten mit M. Forestier (DISH) als differentialdiagnostische Rarität.

Methoden/Ergebnisse: Ein 63-jähriger Patient stellt sich mit seit Monaten progredienter Dysphagie vor. Eine Refluxösophagitis ist bekannt. In der Lupenlaryngoskopie zeigt sich eine Raumforderung der Hypopharynxhinterwand. Bei der Kinematographie des Schluckaktes manifestiert sich eine hypopharyngeale Kontrastmittelaussparung. Während alle Untersuchungen an einen Hypopharynxtumor denken lassen, ermöglicht eine CT des Halses die eigentliche Diagnose: Es zeigen sich deutliche knöcherne Anbauten ventral der Halswirbelkörper im Rahmen eines M. Forestier (DISH), die sowohl die Beschwerden als auch den Spiegelbefund erklären. Durch eine ergänzend durchgeführte Biopsie in Narkose konnte ein Malignom auch histologisch ausgeschlossen werden. Während schwerere Verlaufsformen des M. Forestier die Abtragung der Osteophyten erforderlich machen, war im vorgestellten Fall die medikamentöse Einstellung der Refluxerkrankung und eine symptomatische Analgesie ausreichend, um klinische Beschwerdefreiheit zu erreichen.

Schlussfolgerungen: Bösartige Erkrankungen des Larynx und Hypopharynx machen zusammen annähernd 50% aller Kopf-Hals-Tumore aus. Die Symptome sind vielfältig und teils unspezifisch. Selbst beim Vorliegen einer prima vista malignomverdächtigen Raumforderung müssen auch seltene Ursachen in Betracht gezogen werden. Moderne bildgebende Verfahren sichern die Diagnose. Die Durchführung einer Mirkolaryngoskopie und histologische Abklärung ist unerlässlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.