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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Vergleich der Nachblutungsrate und des Zeitpunktes der Nachblutung nach Tonsillektomie mit dem Raspatorium und der bipolaren Schere: Eine retrospektive Untersuchung an 2118 Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Lucie Chocholouskova - Klinikum Bad Salzungen, Bad Salzungen
  • Peter Jecker - Klinikum Bad Salzungen, Bad Salzungen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod007

doi: 10.3205/13hnod007, urn:nbn:de:0183-13hnod0074

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Chocholouskova et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Nachblutung gehört zu den am meisten gefürchtetsten Komplikationen nach TE. In der Literatur wird beschrieben, dass der Gebrauch unterschiedlicher Instrumente einen Einfluss auf die Nachblutungsrate hat.

Methodik: Im Zeitraum von 2000 bis 2011 wurden an unserer Klinik 2118 Patienten tonsillektomiert. Es wurden retrospektiv die Nachblutungen ausgewertet. In den Jahren 2000 bis 2005 wurde die TE auf konservative Art und Weise mit dem Raspatorium durchgeführt (n=1069). Im Zeitraum 2006 bis 2011 (n=1049) wurde die bipolaren Schere benutzt.

Ergebnisse / Diskussion: Insgesamt traten bei 4,7% der operierten Patienten Nachblutungen auf, die in ITN versorgt wurden. Schwerwiegende Nachblutungen, die eine Ligatur der großen Gefäße nach sich zogen, oder solche mit letalem Ausgang traten nicht auf.

Es zeigte sich, dass die Nachblutungsraten in beiden Gruppen ungefähr gleich war. Sie betrug bei den Patienten, die mit dem Rasper tonsillektomiert wurden 4,1%, bei den Patienten, die mit der bipolaren Schere operiert wurden 5,3%. Interessant ist der Vergleich der frühen Nachblutung, d. h. innerhalb der ersten 24 h postoperativ. In der 1. Gruppe (Raspatorium) betrug die Nachblutungsrate hier 1,4%, in der Gruppe, die mit der bipolaren Schere tonsillektomiert wurden betrug dieser Wert 0,5%. Ursächlich dafür könnte sein, dass die Nutzung der bipolaren Schere einen besseren Überblick über das OP-Gebiet ermöglicht.

Insgesamt sehen wir somit keine erhöhte Nachblutungsrate bei Nutzung der bipolaren Schere. Aus früheren Studien ist bekannt, dass es auch nicht zu vermehrten Schmerzsituationen kommt. Diese Erkenntnisse und die Tatsache, dass aufgrund der Reduktion von Blutungen eine bessere Übersicht über das OP-Gebiet gewährt ist, lassen uns an dieser Technik festhalten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.