gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Erstmanifestation von Malignen Lymphomen im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Wiebke Laffers - Universität Bonn, Klinik für HNO-Heilkunde/Chirurg, Bonn
  • Kristina Eggert - Universität Bonn, Klinik für HNO-Heilkunde/Chirurgie, Bonn
  • Friederike Göke - Institut für Pathologie, Univ.klinik Bonn, Bonn
  • Matthias Zipfel - Med. Klinik und Poliklinik III, Abt. für Hämatologie und Onkologie, Bonn
  • Andreas Gerstner - Universität Bonn, Klinik für HNO-Heilkunde/Chirurgie, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod259

doi: 10.3205/12hnod259, urn:nbn:de:0183-12hnod2593

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Laffers et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Hodgkin Lymphom (HL) hat eine Inzidenz von ca. 2,8, das Non-Hodgkin Lymphom (NHL) von 15 (jeweils Neuerkrankungen / 100.000 pro Jahr). Typische Manifestation sind cervicale Lymphknoten, aber auch extranodales Auftreten im Kopf-Hals-Bereich wie z.B. im Bereich des Waldeyerschen Rachrings sind häufig.

Methoden: Retrospektiv wurden alle Patienten der Univ.-HNO-Klinik Bonn evaluiert, bei denen von 1/2000 bis 6/2008 die Erstdiagnose eines HL / NHL im Kopf-Hals-Bereich gestellt wurde.

Ergebnisse: 234 Patienten (149 Männer, 85 Frauen) wurden identifiziert. Der Median bis zur Erstvorstellung betrug 4 Wochen. Das häufigste Leitsymptom war mit 56% eine cervicale Lymphknotenschwellung, als zweithäufigstes wurde mit 6% eine Dysphagie angegeben.

Die malignen Lymphome im Kopf-Hals-Bereich manifestierten sich im Bereich der cervicalen Lymphknoten zu 47,5%, im Oropharynx zu 21,8%, in den Speicheldrüsen zu 12,3%, in der Nase zu 5,7%, im Nasopharynx zu 2,3% und in den Nasennebenhöhlen zu 1,9%.

Der jüngste männliche Patient war 3 Jahre (Tonsille, NHL), der jüngste weibliche 15 Jahre (Lymphknotenschwellung, HL) alt. Bei den jüngsten Patienten betrug das Verhältnis 2:3 (HL:NHL), alle bis auf einen (Tonsille) wiesen als Erstmanifestation eine Lymphknotenschwellung auf. Bei den ältesten Patienten traten fast ausschließlich NHL auf, die Manifestation war hauptsächlich extranodal (Tonsille, Nase, Ohr).

Schlussfolgerung: Maligne Lymphome manifestieren sich in einem bunten Bild im Kopf-Hals-Bereich. Sie treten geschlechterunspezifisch und über alle Lebensalter auf. Eine vollständige HNO-ärztliche Untersuchung und die diagnostische Exstirpation persistierend vergrößerter cervicaler Lymphknoten sind daher zwingend indiziert.