Artikel
Experimentelle Messungen zur Navigationsgenauigkeit von 3D-Aufnahmen durch ein C-Bogen-System mit Flachdetektor
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
---|
Gliederung
Text
Der Einsatz von Navigationssystemen ist mittlerweile in der schädelbasisnahen Chirurgie fest etabliert. Eine hohe Qualität der verwendeten Bildgebung ist unbedingte Voraussetzung, daher wird meist ein CT-Datensatz mit Dünnschichtung gewählt. Alternativ kann der von einem mobilen C-Bogen mit Flachdetektor (DVT) erzeugte 3D-Datensatz herangezogen werden. In dieser Studie soll geprüft werden, ob so eine ausreichende Genauigkeit erreicht wird.
Die Messungen erfolgten an Gipskopf-Modellen, welche nach CT-Datensätzen realer Patienten angefertigt wurden. Nach Erstellung des 3D-Datensatzes mit dem C-Bogen erfolgte die direkte Bildübertragung an ein optisches Navigationsgerät. Es wurden zwei Registrierungsmodalitäten verglichen: Erst mittels patientenfixiertem Referenzierungsstern nach Durchführung der Bildaufnahme, in einer folgenden zweiten Versuchsreihe direkt am C-Bogen. Die Messungen erfolgten an Titanschrauben in Mittelgesicht und Felsenbeinen. Die gemessenen Koordianten wurden anschließend mit im Bilddatensatz definierten Schraubenkoordinaten verglichen.
Die Messergebnisse zeigen, dass im Modell mit einer DVT-basierten Navigation Genauigkeiten erzielt werden können, die – je nach Lokalisation der Messpunkte und Form der Registierung – in einem Bereich von 0,6 mm bis 1,9 mm liegen.
Wengleich intraoperativ eine ausreichende Genauigkeit zu erwarten ist, kann diejenige einer CT-basierten Navigation in unserer Studie nicht erreicht werden. Vorteil der DVT-basierten Navigation ist jedoch, dass nach operativen Maßnahmen eine erneute DVT-Bildgebung durchgeführt und so die Navigation den veränderten anatomischen Bedingungen angepasst werden kann. Diese Aspekte müssen bei der Planung eines navigationsgestützten Eingriffs berücksichtigt und einzelfallspezifisch abgewogen werden.