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Revitalisierung humaner und porciner Biomatrices aus endonasalem und aurikulärem Knorpelgewebe
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Der Verlust oder das Fehlen von Knorpel stellen in der Rhino- und rekonstruktiven Ohrchirurgie ein großes Problem dar. Durch geeignete Knorpelersatzmaterialien könnten Defekte, die durch radikale Tumorresektionen, Trauma oder während der embryonalen Entwicklung entstanden sind, rekonstruiert werden ohne autologes Gewebe an anderer Stelle entnehmen zu müssen. Ziel dieser Arbeit ist es, dreidimensionale, aus humanem und porcinem Knorpelgewebe generierte Kollagenmatrices auf ihre Fähigkeit zur Regeneration von Knorpelgewebe in vitro zu untersuchen.
Methode: Chondrozyten aus humanem Nasenseptum/Ohrknorpel wurden isoliert und in Monolayerkultur expandiert. Die Zellen wurden auf dezellularisierte, humane und porcine Matrices aufgebracht und kultiviert. Nach 1, 7, 14 und 21 Tagen wurden anhand histologischer Färbungen Zellverteilung und Einwachsverhalten untersucht. Die Lebendzellzahl in den besiedelten Matrices wurde via MTT-Assay bestimmt. Zur Beurteilung der Stabilität der unbesiedelten und besiedelten Matrices wurden biomechanische Tests durchgeführt.
Ergebnisse: In den histologischen Färbungen waren die Matrices deutlich poröser als der native Knorpel. Die humanen Chondrozyten adhärieren sowohl auf den humanen als auch auf den porcinen Matrices. Einwachsverhalten und Matrixsynthese waren vom Dezellularisierungsverfahren abhängig. Im Vergleich zu nativem Knorpel wiesen die Matrices in den ersten biomechanischen Tests eine gute mechanische Stabilität auf.
Fazit: Dezellularisiertes humanes und porcines Knorpelgewebe kann in vitro mit humanen Septum-/Ohrknorpelchondrozyten revitalisiert, also besiedelt werden und zeigt eine gute mechanische Stabilität. Somit besitzt das Material die geeigneten Charakteristika für die in vivo-Applikation.