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Untersuchungen zur velopharyngealen Insuffizienz bei Blasmusikern
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: In der medizinischen Literatur scheint die velopharyngeale Insuffizienz (VPI) nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. In vorliegender Studie wurde untersucht, inwieweit die VPI ein Problem bei Musikern darstellt.
Methoden: 140 Profi-Musiker wurden befragt, ob das Phänomen der VPI bekannt sei und ob es bei ihnen auftreten würde. Intraorale Druckmessungen wurden durchgeführt zur Bestimmung der Druckspitzen, des mittleren Druckes sowie der maximal erzielbaren Druckwerte.
Ergebnisse: 75 der 140 Musiker kennen das Phänomen der VPI, wobei nur 17 Musiker entsprechende Symptome zeigen. Sechs der betroffenen Musiker berichten von einem Auftreten der VPI bei Erkältung, bei Streß oder extrem hohen Tönen. Bei einem Musiker treten die Symptome lediglich nach dem Urlaub auf.
Diskussion: Eine VPI bei Blasinstrumentalisten ist offensichtlich weiter verbreitet, als bisher angenommen. Keineswegs sind hauptsächlich junge Musiker betroffen, wie bislang in der (medizinischen) Literatur diskutiert wird: 47% der Betroffenen sind Schüler/Studenten, deren zahlenmäßiger Anteil lag bei 43%. Am häufigsten betroffen sind Oboisten (27%) und Klarinettisten (25%). Möglicherweise liegt dies an relativ hohen mittleren Drücken.
Schlussfolgerung: Die velopharyngeale Insuffizienz bei Bläsern ist ein ernstzunehmendes Phänomen. Es tritt gehäuft im Ausbildungsstadium auf, bildet sich häufig zurück, kann aber auch persistieren. Instrumentalisten mit hohem mittleren Druck sind besonders häufig betroffen. Eine Druckmessung durch die Instrumentallehrer erscheint daher im Unterricht sinnvoll um frühzeitig eine dauerhafte VPI zu vermeiden.