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Veränderungen im zervikookulären Reflex durch unterschiedliche zervikopropriozeptive Provokationen
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Der zervikookuläre Reflex (engl.: cervico-ocular reflex, COR) ist in zahlreichen Tierversuchen gut belegt, hingegen ist seine klinische Einschätzung umstritten.
Die Ante- und Retroflexion des Kopfes ist eine der Hauptleistungen der Kopfgelenke. Wir gehen der Frage nach, ob diese Kopfbewegungen eine halspropriozeptive Reizung im vestibulären System erzeugen.
Methode: Unter Versuchsbedingungen einer rein zervikalen Provokation haben wir 50 Studenten untersucht. Für 60 Sekunden wurde unter videookulographischer Kontrolle ohne Änderung der Kopf-Raum Beziehung der Rumpf in seine Endstellungen rotiert, ante- und retroflektiert. Vor, während und nach der zervikalen Provokation wurden als Zielparameter in der Videookulographie ein Horizontal-, Vertikal- und Rotationsnystagmus innerhalb eines Zeitfensters von 5–30 Sekunden erfasst. Identifiziert wurden Nystagmussequenzen ab 5 aufeinander folgenden Schlägen auf einer Amplitudenskalierung von +/-10 Grad.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass unter einer maximalen Rumpfdrehung der horizontale Nystagmus im Vergleich zur Baseline signifikant ansteigt (p<0,005). Durch maximale Rumpfante- bzw. retroflexion steigt vor allem die vertikale Nystagmusreaktion an (p<0,05). Der Vergleich zwischen den Untersuchungen vor und nach der zervikalen Provokation ergibt einen signifikanten Unterschied in den vertikalen und horizontalen Nystagmen (p<0,005).
Diskussion/Schussfolgerung: Bei Probanden lässt sich ein COR je nach Richtung der ausgeübten Provokation in eine horizontale und vertikale Reaktion unterteilen. Unsere Ergebnisse werden eine halspropriozeptive Aktivierung des vestibulären Systems interpretiert.