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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Veränderungen im zervikookulären Reflex durch unterschiedliche zervikopropriozeptive Provokationen

Meeting Abstract

  • corresponding author Matthias Hölzl - HNO-Charite-Mitte, Berlin
  • Sebastian Weikert - Charité, Berlin
  • Peggy Gabel - Charité, Berlin
  • Nadine Topp - Charité, Berlin
  • Hans Scherer - Charité, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod394

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod394.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Hölzl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der zervikookuläre Reflex (engl.: cervico-ocular reflex, COR) ist in zahlreichen Tierversuchen gut belegt, hingegen ist seine klinische Einschätzung umstritten.

Die Ante- und Retroflexion des Kopfes ist eine der Hauptleistungen der Kopfgelenke. Wir gehen der Frage nach, ob diese Kopfbewegungen eine halspropriozeptive Reizung im vestibulären System erzeugen.

Methode: Unter Versuchsbedingungen einer rein zervikalen Provokation haben wir 50 Studenten untersucht. Für 60 Sekunden wurde unter videookulographischer Kontrolle ohne Änderung der Kopf-Raum Beziehung der Rumpf in seine Endstellungen rotiert, ante- und retroflektiert. Vor, während und nach der zervikalen Provokation wurden als Zielparameter in der Videookulographie ein Horizontal-, Vertikal- und Rotationsnystagmus innerhalb eines Zeitfensters von 5–30 Sekunden erfasst. Identifiziert wurden Nystagmussequenzen ab 5 aufeinander folgenden Schlägen auf einer Amplitudenskalierung von +/-10 Grad.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass unter einer maximalen Rumpfdrehung der horizontale Nystagmus im Vergleich zur Baseline signifikant ansteigt (p<0,005). Durch maximale Rumpfante- bzw. retroflexion steigt vor allem die vertikale Nystagmusreaktion an (p<0,05). Der Vergleich zwischen den Untersuchungen vor und nach der zervikalen Provokation ergibt einen signifikanten Unterschied in den vertikalen und horizontalen Nystagmen (p<0,005).

Diskussion/Schussfolgerung: Bei Probanden lässt sich ein COR je nach Richtung der ausgeübten Provokation in eine horizontale und vertikale Reaktion unterteilen. Unsere Ergebnisse werden eine halspropriozeptive Aktivierung des vestibulären Systems interpretiert.