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Stationäre Potentiale des auditorischen Systems - ein Methodenvergleich
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Die objektive Hörschwellenbestimmung beim Kind gehört zu den wichtigsten Aufgaben der modernen Audiologie. Da die bisherigen Methoden wie die Messung der otoakustischen Emissionen oder die Ableitung von frühen (BERA) und späten (CERA) akustisch evozierten Potentialen (AEP) gravierende Unzulänglichkeiten aufweisen, ist es notwendig, nach Verbesserungen zu suchen. Ein erfolgversprechender Ansatz steht möglicherweise in den amplitude modulation following responses (AMFR) zur Verfügung. Dieses Verfahren weist im Gegensatz zur konventionellen Messung der AEP eine hohe Frequenzspezifität auf und lässt wahrscheinlich auch Aussagen über das Hörvermögen im Tieftonbereich zu.
Ziel unserer Studie war die Untersuchung des Hörvermögens normalhörender Probanden im Alter von 20 bis 50 Jahren. Als subjektiver Test wurde eine Tonaudiometrie, als objektive Tests die Messungen von AMFR und die CERA durchgeführt. Die Methoden wurden bezüglich der Genauigkeit der Hörschwellenbestimmung verglichen und es wurde untersucht, ob die Messung der AMFR praktikabel und für den klinischen Alltag tauglich ist.
Die Ergebnisse zeigen trotz signifikanter Korrelationen teilweise große Abweichungen zwischen subjektiver Hörschwelle und objektiv bestimmter Reizantwortschwelle. Für die AMFR liegen die Standardabweichungen der Schwellendifferenzen typischerweise um oder über 20 dB (kleinsten Abweichungen bei großen Hörverlusten und bei niedrigen Frequenzen). Im Methodenvergleich zeigt sich eine deutliche Überlegenheit der CERA (Standardabweichung ca. 10 dB) gegenüber den AMFR. Dieses zunächst sehr ermutigende Ergebnis relativiert sich in Hinblick auf die angestrebte Anwendung in der Pädaudiologie, da die CERA trotz ihrer Genauigkeit nur mit Vorbehalt bei Kindern anwendbar ist.