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Konzept zur Thromboembolieprophylaxe in der HNO
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Über die Notwendigkeit einer Thromboembolieprophylaxe bei chirurgischen Eingriffen mit erhöhtem Thromboserisiko besteht prinzipiell Einigkeit. Unklar ist allerdings, in welchen Fällen, in welcher Dosierung und wie lange eine Thromboseprophylaxe durchzuführen ist. Des weiteren ist die zunehmende Häufung von heparininduzierten Thrombozytopenien (HIT) ein Grund, über die Gabe von Heparinen kritisch nachzudenken. Zudem ist die Beeinflussung der Gerinnung bei Eingriffen mit eingeschränkten Blutstillungsmöglichkeiten auch direkt mit dem intraoperativen Blutungsverhalten verbunden und daher aus chirurgischer Sicht abzuwägen. Basierend auf dem 2003 in der Zeitschrift “Anästhesiologie & Intensivmedizin„ publizierten Konsensuspapier der vorwiegend chirurgischen Fachgesellschaften, wurde ein Algorithmus für die Thromboseprophylaxe bei HNO Operationen erarbeitet. Einflussgrößen für die Indikation zur Durchführung einer medikamentösen Thromboembolieprophylaxe sind die Schwere der Operation, die zu erwartende Gewebetraumatisierung, der Grad der Immobilisation und dispositionellen Risikofaktoren. Im Rahmen der erarbeiteten Richtlinien wird gezeigt, welche individuellen Faktoren eine Prophylaxe erforderlich machen. Anhand einer Checkliste werden die dispositionellen Faktoren abgefragt. Gleichzeitig werden die operativen Eingriffe in der HNO entsprechend der Dauer, dem operativen Trauma und der zu erwartenden Immobilisation eingestuft. Somit ergeben sich Eingriffe mit geringem, mittlerem und hohem Risiko für eine Thrombembolie. Der daraus resultierende Behandlungspfad wird dargestellt. Das Fazit ist eine für jeden Patienten und der bei ihm durchgeführten Operation angepasste Thromboseprophylaxe.