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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Sialendoskopie ohne Lokalanästhesie: Einfach, schnell und patientenfreundlich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christian P. Eyth - Universitätsklinikum Essen - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Essen
  • Stephan Lang - Universitätsklinikum Essen - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Essen
  • Steffen Maune - HNO-Klinik, Krankenhaus Köln-Holweide, Köln
  • Urban Geisthoff - Universitätsklinikum Essen - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno585

doi: 10.3205/17hno585, urn:nbn:de:0183-17hno5856

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Eyth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Als relativ neues minimal-invasives Verfahren hält die Sialendoskopie zunehmend Einzug in den klinischen Alltag. Hierbei wird das Verfahren in Allgemein- sowie Lokalanästhesie propagiert. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Praktikabilität der Sialendoskopie ohne lokalanästhetische Verfahren zu objektivieren.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der verfügbaren Datensätze von Sialendoskopien vom 01.10.2007 bis zum 01.12.2013. Es wurden diagnostische und interventionelle Sialendoskopien im Bereich des Ductus parotideus und submandibularis sowohl mit Infiltrations- oder Irrigationsanästhesie (Lidocain mit Adrenalinzusatz) als auch ohne jegliche Form der Anästhesie angewendet. Insgesamt kamen 8 verschiedene modulare Endoskopie mit und ohne Interventionsmöglichkeit zum Einsatz.

Ergebnisse: Es konnten insgesamt 195 komplette Datensätze erhoben werden. Hierbei waren 112 rein diagnostisch und 83 auch therapeutisch. 74 Endoskopien wurden in Lokalanästhesie durchgeführt. Ohne jegliche Form der Anästhesie erfolgten 121 Eingriffe. Die Dauer betrug im Median 24,5 Minuten und war bei Eingriffen ohne Anästhesie bedeutend kürzer (13,0 versus 59 Minuten, p<0,05, t-Test).

10 Endoskopie erforderten bei initital anästhesiefreien Eingriffen eine zusätzliche Lokalanästhetikagabe. Hinsichtlich der Lokalisation wurden 63 Endoskopien an der Glandula submandibularis und 132 an der Glandula parotis durchgeführt.

Schlussfolgerungen: Unsere Daten belegen, dass die Sialendoskopie in vielen Fällen auch ohne Lokalanästhesie möglich ist und von den Patienten gut toleriert wird. Das Verfahren zeichnet sich hierbei, insbesondere bei rein diagnostischem Einsatz durch den geringen Zeitbedarf aus. Somit ist in ausgewählten Fällen ein Einsatz im klinischen Alltag möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.