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Der retrosigmoidale Zugangsweg beim Vestibularisschwannom aus HNO-ärztlicher Sicht
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Aus medicolegaler Sicht sind wir als HNO-Ärzte angehalten, den retrosigmoidalen Zugang (RZ) gemeinsam mit den Kollegen aus der Neurochirurgie oder nur in Krankenhäusern mit einer neurochirurgischen Hauptabteilung bei der Entfernung von Vestibularschwannomen (VS) einzusetzten.
Im Rahmen einer Qualitätssicherungsanalyse berichten wir über 16 Patienten mit einem VS, Tumorstadium Koos III oder IV, die interdisziplinär über einen RZ operiert wurden.
Entsprechend dem Tumorstadium zeigten alle VS einen direkten Kontakt zum Hirnstamm. Die Tumorpräparation erfolgte immer mit einem 24-Kanal Neuromonitoring (Somatosensible/motorisch evoziierte Potientiale: SSEP's / MEP's) zur intraoperativen Überwachung der Hirnstammfunktion. Durch den fehlenden Subarachnoidalraum zwischen Hirnstamm und VS war die Präparation mit Erhalt der venösen Perforatoren erheblich erschwert. Im Gegensatz zum transtemporalen oder translabyrinthären Zugangsweg erlaubt nur der RZ durch den tangentialen Blickwinkel zum Hirnstamm eine ausreichende Sicht bei der Präparation der venösen Perforatoren, als eine Domäne der neurochirurgischen Fachkompetenz.
Neben der Frage des Hörerhalts sollten VS's im Stadium III oder IV bevorzugt retrosigmoidal chirurgisch gemeinsam entfernt werden mit der notwendigen neurochirurgischen Fachkompetenz.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.