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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Vergleich von synchroner und metachroner beidseitiger Cochlea Implantation bei Kleinkindern

Meeting Abstract

  • corresponding author Pia Haßkamp - HNO Universitätsklinik Essen, Essen
  • Laura Holtmann - HNO Universitätsklinik Essen, Essen
  • Stephan Lang - HNO Universitätsklinik Essen, Essen
  • Diana Arweiler-Harbeck - HNO Universitätsklinik Essen, Essen
  • Sonja Dockter - HNO Universitätsklinik Essen, Essen
  • Johanna Bebout - Cochlear Implant Centrum Ruhr, Bagus GmbH, Essen
  • Heike Bagus - Cochlear Implant Centrum Ruhr, Bagus GmbH, Essen
  • Hans Stefan - HNO Universitätsklinik Essen, Essen
  • Patrick Munder - HNO Universitätsklinik Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno288

doi: 10.3205/17hno288, urn:nbn:de:0183-17hno2885

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Haßkamp et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die beidseitige Cochlea Implantation (CI) ist bei Kindern mit bilateraler hochgradiger Schwerhörigkeit indiziert. Zur Evaluation, inwiefern eine synchrone beidseitige Versorgung Vorteile gegenüber einem zweizeitigen Eingriff bietet, werden in der vorliegenden Arbeit die Hör- und Sprachfähigkeiten nach 3 Jahren, die Operationszeit und perioperative Morbidität beider Gruppen untersucht.

Methoden: Hör- und Sprachentwicklung nach synchroner (S) und metachroner (M) Cochlea Implantation (jeweils n=15, Implantationsalter 4-47 Monate) wurden nach 6, 12, 24 und 36 Monaten retrospektiv verglichen. Das durchschnittliche Implantationsalter betrug in der Gruppe S 18,1 Monate, in der Gruppe M 20,2 Monate für das 1. CI und 34,6 Monate für das 2. CI. Hörschwelle und Hörergebnis im Mainzer Sprachtest sowie die Sprachentwicklung mit Hilfe der Tests nach Schmid-Giovannini und Pollack wurden ausgewertet. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Boxplot Analyse.

Ergebnisse: Die Entwicklung des Hör- und Sprachvermögens in der Gruppe S war insbesondere im kurzfristigen Vergleich mit beiden Implantaten zusammen gemessen tendentiell, jedoch nicht signifikant besser. Im Einzelvergleich der Ohren schneidet die Gruppe S signifikant besser ab. Gesamtoperations- und Narkosezeit waren in der Gruppe S kürzer.

Schlussfolgerung: Beide Ansätze führen zu einer guten Hör-und Sprachentwicklung. Die simultane beidseitige Cochlea Implantation zeigte eine verkürzte Gesamtoperations- und Narkosezeit und erforderte nur einen stationären Aufenthalt und Rehabilitationsprozess. Es besteht ein Vorteil hinsichtlich der Hör- und Sprachentwicklung bei simultan versorgten Kindern bedingt durch eine simultane Hörbahnreifung. Untersuchungen zum Richtungshören und Hören im Störlärm sind im Grundschulalter geplant.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.