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64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

08. - 11.09.2019, Dortmund

Tests bei Time-to-event Analysen und verzögertem Wirksamkeitseintritt

Meeting Abstract

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  • Katrin Kupas - Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München, Germany
  • Roberto Zoffoli - Bristol Myers Squibb International Corp, Braine-l'Alleud, Belgium
  • Anne Pieters - Bristol Myers Squibb International Corp, Braine-l'Alleud, Belgium

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Dortmund, 08.-11.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAbstr. 187

doi: 10.3205/19gmds190, urn:nbn:de:0183-19gmds1908

Veröffentlicht: 6. September 2019

© 2019 Kupas et al.
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Gliederung

Text

Bei immunonkologischen Wirkstoffen zeigt sich häufig ein verzögerter Wirkeintritt, der sich in einem späten, aber dann deutlichen und andauernden Auftrennen der Kaplan-Meier-Kurven zum OS oder PFS widerspiegeln kann [1]. Während der klassische Log-Rank-Test in der Situation proportionaler Hazards eine Analysemethode mit adäquater Power darstellt, unterliegt die Anwendung dieses Tests bei Immunonkologika Limitationen [2]. Die bei Immunonkologika häufig feststellbare verzögerte Separierung der Kaplan-Meier-Kurven sorgt für eine zum Teil deutlich geringere Power des klassischen Log-Rank-Tests. Insbesondere beim Vergleich zweier Immunonkologika kann dies zu einem erheblichen Powerverlust bei der klassischen Analyse führen, so dass entweder die Patientenzahl deutlich erhöht oder die angesetzte Beobachtungszeit deutlich verlängert werden müsste.

Eine Alternative zum klassischen Log-Rank-Test in der Situation nicht-proportionaler Hazards stellt der gewichtete Log-Rank-Test nach Fleming und Harrington dar [2], [3]. Bei dieser Testmethode ist es über eine Gewichtsfunktion mit den Parametern ρ und γ möglich, die aufgetretenen Ereignisse über den Zeitverlauf unterschiedlich zu gewichten. Dabei werden alle Ereignisse weiterhin berücksichtigt. Im Falle von verzögertem, aber langfristigem Wirkeintritt ist eine höhere Gewichtung der späteren Events eine sinnvolle Parameterwahl, die mit einer deutlich höheren Power des Testes einhergeht. Zeitabhängige Cox-Modelle können zusätzlich der Quantifizierung des Effekts in den einzelnen Abschnitten der Kurve dienen.

An einem konkreten Beispiel [4], in dem zwei Immunonkologika miteinander verglichen werden, werden die Vor- und Nachteile der Methodik diskutiert und dem klassischen Log-Rank-Test gegenübergestellt.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
The Duke-Margolis Center for Health Policy. Public Workshop: Oncology Clinical Trials in the Presence of Non-Proportional Hazards. [Accessed 16 July 2019]. Available from: https://healthpolicy.duke.edu/sites/default/files/atoms/files/oncology_trials_workshop_discussion_guide_final.pdf Externer Link
2.
Su Z, Zhu M. Is it time for the weighted log-rank test to play a more important role in confirmatory trials? Contemporary Clinical Trials Communications. 2018 Jun;10:A1.
3.
Fleming TR, Harrington DP, O'sullivan M. Supremum versions of the log-rank and generalized Wilcoxon statistics. Journal of the American Statistical Association. 1987 Mar 1;82(397):312-20.
4.
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA. Dossier zur Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Nivolumab (Opdivo®). Modul 4E. Behandlung des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierten) Melanoms bei Erwachsenen in Kombination mit Ipilimumab. 2018 Jun 14. [Accessed 16 July 2019]. Available from: https://www.g-ba.de/downloads/92-975-2470/2018-06-14_Modul4E_Nivolumab.pdf Externer Link