gms | German Medical Science

64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

08. - 11.09.2019, Dortmund

LOINC Mapping von Laborbefunden – Ein Erfahrungsbericht

Meeting Abstract

  • Eva-Maria Rieß - Institut für Medizinische Informatik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Anita Otte - Intitut für Klinische Chemie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Andreas Bietenbeck - Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar TU München, München, Germany; Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar TU München, München, Germany
  • Thomas Ganslandt - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
  • Ulrich Sax - Institut für Medizinische Informatik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Dortmund, 08.-11.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAbstr. 208

doi: 10.3205/19gmds159, urn:nbn:de:0183-19gmds1596

Veröffentlicht: 6. September 2019

© 2019 Rieß et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Laboruntersuchungen gehören zu den häufigsten diagnostischen Maßnahmen und dienen zusammen mit anderen Untersuchungen als Grundlage, für weitere therapeutische Entscheidungen. Es ist es nicht ungewöhnlich, dass mehrere Krankenhäuser, externe Ärzte oder Großlabore in einen Behandlungspfad eingebunden sind und Befunde auch institutionsübergreifend ausgetauscht werden müssen. Laboruntersuchungen bieten auch ein einzigartiges Potential für die Forschung. Sie sind in der Regel gut strukturiert und bieten sich so zur Weiterverwendung in unterschiedlichen Szenarien an.

Methoden: Die Verbesserung von Patientenversorgung und Erschließung klinischer Daten für die Forschung kann unter anderem durch die Implementierung von semantischen Standards wie den Logical Observation Identifiers Names and Codes (LOINC) realisiert werden [1], [2], [3]. So kann eine präzise Darstellung der durchgeführten Analysen, und damit eine grundlegende Vergleichbarkeit von Laborwerten, erreicht werden. Sollen LOINC Codes verwendet werden, muss ein sogenanntes Mapping durchgeführt werden, bei dem den Analysen (und ggf. lokale Codes) passende LOINC Codes zugeordnet werden. Häufig wird ein solches Mapping nur mit einfachen Hilfsmitteln und hohem Aufwand für die Beteiligten durchgeführt. Hier wurde das Mapping alleine unter Zuhilfenahme von RELMA durchgeführt und das Ergebnis manuell in das LIS übertragen. Um ein möglichst hohe Qualität der Kodierung zu gewährleisten, wurde diese durch eine zweite qualifizierte Person überprüft.

Ergebnis: Das LOINC Mapping wird für die Abteilung für klinischen Chemie der Universitätsklink Göttingen demonstriert. Es handelt sich um einen komplexen und zeitintensiven Prozess, der von Fachkräften durchgeführt wird die mit den durchgeführten Analysen und der der verwendeten Terminologie vertraut sind. Dabei mussten einige Schwierigkeiten überwunden werden. So waren gewünschte Probenarten für Analysen nicht verfügbar, Analyte waren aufgrund verschiedener Namen und Schreibweisen schwer auffindbar oder es war nicht möglich wichtige Zusatzinformationen zu kodieren, die einen Einfluss auf Messwerte haben. Eine besondere Schwierigkeit ist das regelmäßige erscheinen neuer LOINC Codes, die erneut mit den verwendeten Analysen abgeglichen werden müssen, um eine möglichst genaue Kodierung der Analysen zu gewährleisten.

Diskussion: Um die Verwendung von LOINC Codes voranzutreiben, wäre eine einfachere Methode zur Vergabe von großem Vorteil. In einigen Ländern werden Hersteller von Analysegeräten bereits dazu angehalten, Listen mit passenden LOINC Codes zur Verfügung zu stellen [4]. Dazu passend sind bereits abgestimmte Standards, wie der LIVD Standard des IICC [5], der Austausch und Publikation von LOINC Codes für IVD-Tests regelt, verfügbar. Diese Herstellerlisten werden, analog zum Vorgehen des Schweizer SPHN, als alternatives Vorgehen bei der LOINC Kodierung betrachtet. Es wird dabei der Zugang, die Verfügbarkeit und die Qualität der erhaltenen LOINC Codes untersucht.

Ausblick: LOINC bietet eine Grundlage für die Vergleichbarkeit von Befunden verschiedener Labore, reicht jedoch nicht aus, um alle relevanten Informationen einer Analyse zu übermitteln. Daher wird diskutiert, wie LOINC sinnvoll ergänzt werden kann, um Laborwerte genau und vergleichbar abzubilden und die Nachnutzbarkeit der Daten zu ermöglichen.

Förderkennzeichen: 01ZZ1802B, 01ZZ1801E

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Zunner C, Bürkle T, Prokosch HU, Ganslandt T. Mapping local laboratory interface terms to LOINC at a German university hospital using RELMA V. 5: a semi-automated approach. Journal of the American Medical Informatics Association. 2012 Jul 16;20(2):293-7. DOI: 10.1136/amiajnl-2012-001063 Externer Link
2.
Edeler B, Majeed RW, Ahlbrandt J, Stöhr MR, Stommel F, Brenck F, Thun S, Röhrig R. LOINC in Prehospital Emergency Medicine in Germany – Experience of theDIRK-Project. Methods of information in medicine. 2014;53(02):87-91. DOI: 10.3414/ME12-02-0015 Externer Link
3.
Lee LH, Groß A, Hartung M, Liou DM, Rahm E. A multi-part matching strategy for mapping LOINC with laboratory terminologies. Journal of the American Medical Informatics Association. 2013 Dec 20;21(5):792-800. DOI: 10.1136/amiajnl-2013-002139 Externer Link
4.
U.S. FOOD & DRUG Administration. Logical Observation Identifiers Names and Codes for In Vitro Diagnostic Tests. [Accessed 17 July 2019]. Available from: https://www.fda.gov/regulatory-information/search-fda-guidance-documents/logical-observation-identifiers-names-and-codes-vitro-diagnostic-tests Externer Link
5.
IVD Industry Connectivity Consortium. LIVD - Digital Format for Publication of LOINC to Vendor IVD Test Results. [Accessed 17 July 2019]. Available from: https://ivdconnectivity.org/livd/ Externer Link