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64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

08. - 11.09.2019, Dortmund

Sensitivitätsanalysen und Ergebnisbewertung in Netzwerk-Metaanalysen bei Unsicherheiten oder Verletzungen der Strukturqualität am Beispiel einer IQWiG-Nutzenbewertung

Meeting Abstract

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  • Christoph Schürmann - IQWiG - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Germany
  • Katharina Hirsch - IQWiG - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Dortmund, 08.-11.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAbstr. 192

doi: 10.3205/19gmds154, urn:nbn:de:0183-19gmds1547

Veröffentlicht: 6. September 2019

© 2019 Schürmann et al.
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Gliederung

Text

Um Schlussfolgerungen aus Netzwerk-Metaanalysen abzuleiten ist eine gute Strukturqualität erforderlich, d. h. ausreichende Ähnlichkeit der berücksichtigten Studien, Homogenität der Effekte im Vergleich zweier Behandlungen und Konsistenz des gesamten Netzwerks [1], [2]. Wir präsentieren ein Verfahren, nach dem in vorläufigen Analysen und ggf. weitergehenden Sensitivitätsanalysen die Strukturqualität eines Studienpools überprüft wird und Ergebnisse nur auf Netzwerk-Metaanalysen beruhen, für die eine ausreichende Strukturqualität vorliegt.

Für einen gegebenen, indikationsspezifischen Studienpool mit ausreichender Ähnlichkeit erfolgen zunächst vorläufige Analysen: Dabei werden die beobachteten Effekte paarweiser Vergleiche auf Heterogenität, anschließend Schleifen lokal auf Inkonsistenz überprüft [3]. Im Fall von Heterogenität oder Inkonsistenz werden vorab definierte Studienmerkmale überprüft, die diese erklären können und ggf. abweichende Studien von der weiteren Bewertung ausgeschlossen. Für ein resultierendes homogenes und konsistentes Netzwerk erfolgen in einem iterativen Prozess weitere Sensitivitätsanalysen, in denen probeweise Studien ausgeschlossen werden, die hinsichtlich ihrer Populations- oder Designcharakteristika leicht abweichend sind. Sofern bei diesen Sensitivitätsanalysen qualitativ verschiedene Ergebnisse resultieren, wird zur Schlussfolgerung nur die Analyse für den Studienpool mit der besten Strukturqualität herangezogen.

Am Beispiel einer Bewertung im Indikationsgebiet rheumatoide Arthritis wird dieses Vorgehen veranschaulicht und die Bedeutung fehlender Studien mit Direktvergleichen diskutiert.

Interessenkonflikte: Autor und Autorin sind Angestellte des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.


Literatur

1.
Cope S, Zhang J, Saletan S, Smiechowski B, Jansen JP, Schmid P. A process for assessing the feasibility of a network meta-analysis: a case study of everolimus in combination with hormonal therapy versus chemotherapy for advanced breast cancer. BMC medicine. 2014 Dec;12(1):93.
2.
IQWiG. Allgemeine Methoden, Version 5.0. 2017 Jul 10. [Accessed 2019 July 17]. Available from: https://www.iqwig.de/de/methoden/methodenpapier.3020.html Externer Link
3.
Dias S, Welton NJ, Caldwell DM, Ades AE. Checking consistency in mixed treatment comparison meta‐analysis. Statistics in medicine. 2010 Mar 30;29(7-8):932-44.