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Chirurgische Versorgung von Patientinnen mit Eierstockkrebs (ICD-10: C56) in Deutschland: Eine Analyse der DRG-Statistik 2005-2015
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Veröffentlicht: | 6. September 2019 |
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Ziel: Krankenhausbasierte Informationen über die chirurgische Behandlung von Eierstockkrebs sind gering in der Literatur. Wir untersuchten Art der Operation, OP-Zugang, Verweildauer, die häufigsten chirurgischen Komplikationen und stationäre Mortalität bei Frauen mit Eierstockkrebs in Deutschland.
Material, Methoden: Für die Kalenderjahre 2005-2015 wurden alle Hospitalisationen identifiziert, bei denen die Hauptdiagnose ein Eierstockkrebs (ICD-10: C56) war und eine chirurgische Behandlung des Eierstocks erfolgte (OPS-Codes: 5-682 bis 5-685). Die relative Häufigkeit der Hospitalisationen wurde nach Art der Operation (Ovarektomie und Hysterektomie (OPS: 5-682, 5-683, 5-683, 5-685) oder nur Ovarektomie +/- Salpingektomie (OPS: 5-652, 5-653), OP-Zugang und Kalenderjahr berechnet. Wir verwendeten log-binomiale Regressionsmodelle, um das stationäre Mortalitätsrisiko (mit 95% Konfidenzintervallen) in Abhängigkeit von Komplikationen zu schätzen.
Ergebnisse: Etwa 63% der Hospitalisationen beinhalteten neben der Ovariektomie eine zusätzliche Hysterektomie. Etwa 85% der Operationen wurden durch Laparotomie durchgeführt. Von 2005-2006 bis 2013-2015 sank der Anteil der laparotomischen Ovariektomien (+/- Salpingektomie) von 82% auf 61%, während der Anteil der laparoskopischen Ovariektomien (+/- Salpingektomie) von 14% auf 35% stieg. Die stationären Mortalitätsrisiken für laparotomische und laparoskopische Operationen lagen bei 2,9% bzw. 0,4%. Das höchste Mortalitätsrisiko wurde für postoperative Infektionen ermittelt (adjustiertes Relatives Risiko=3,65; 95% KI: 3,31-4,03).
Diskussion: Diese Analyse gibt erstmals Aufschlüsse über die stationäre Versorgung von Frauen mit Eierstockkrebs in Deutschland. Wir beobachteten einen zeitlichen Trend weg von Laparotomien hin zu Laparoskopien bei Ovariektomien (+/- Salpingektomie). Im Vergleich zur Laparotomie war die Laparoskopie mit einem geringeren Risiko für Komplikationen und Tod assoziiert, was auf Confounding by Indication (Tumor Stadium, Histologie und Komorbidität) zurückzuführen seien kann. Alle untersuchten Komplikationen waren mit einem erhöhten stationären Mortalitätsrisiko assoziiert.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.