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63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

02. - 06.09.2018, Osnabrück

Häufigste Medikamente bei Erwachsenen in Baden-Württemberg

Meeting Abstract

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  • Iris Zöllner - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, RP Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
  • Rahel Bauer - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Osnabrück, 02.-06.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAbstr. 278

doi: 10.3205/18gmds143, urn:nbn:de:0183-18gmds1434

Veröffentlicht: 27. August 2018

© 2018 Zöllner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bevölkerungsbezogene Daten zum Medikamentenkonsum bei Erwachsenen in Baden-Württemberg lagen dem Landesgesundheitsamt bis vor einigen Jahren nicht vor. In einer Kohortenstudie in Baden-Württemberg 2010/2011, die in Kooperation mit zehn Gesundheitsämtern zur Gesundheit und Umwelt bei Mitarbeiter(inne)n von Landratsämtern durchgeführt wurde, sind mit Hilfe eines Fragebogens unter anderem auch Angaben zu Medikamenten erfragt worden.

Methoden: In dem selbst auszufüllenden Fragebogen konnten die Untersuchungsteilnehmer Angaben zu diesen Fragen eintragen: „Haben Sie in den letzten 14 Tagen vor dieser Befragung Medikamente eingenommen bzw. haben Sie Medikamente gespritzt bekommen?“ und „Falls ja, geben Sie bitte die Namen der Medikamente an.“ Die Angaben zu Medikamenten wurden mit Hilfe der Roten Liste 2010 den entsprechenden Medikamentengruppen (z.B. Analgetika/Antirheumatika oder Antihypertonika) zugeordnet.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 1396 Erwachsene im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt werden. Davon waren 502 Männer und 894 Frauen. Mindestens ein Medikament hatten 34% der Männer und 44% der Frauen angegeben. Wegen der möglichen Mehrfachangaben beziehen sich die folgenden Ergebnisse auf die Gesamtzahlen der bei Männern und Frauen angegebenen Medikamente.

Die am häufigsten angegebene Medikamentengruppe bei beiden Geschlechtern waren Analgetika/Antirheumatika. Jedes fünfte angegebene Medikament gehörte zu dieser Gruppe. Bei Männern war jedes achte angegebene Medikament ein Betablocker, bei den Frauen gehörte etwa eines von 12 angegebenen Medikamenten zu dieser Gruppe. Männer nahmen häufiger Antihypertonika als Frauen (6,8% versus 2,4% der angegebenen Medikamente). Das gilt auch für Magen-Darm-Mittel (Männer: 6,3%, Frauen 3,4%), Lipidsenker (Männer 5,7%, Frauen 1,5%) und Antidiabetika (Männer 2,9%, Frauen 1,3%). Frauen nahmen häufiger Schilddrüsentherapeutika als Männer (12,2% bzw. 6%). Sie gaben auch häufiger Psychopharmaka als Medikamente an (Frauen 3,1%, Männer 1,3%). 5,9 % der von Frauen angegebenen Medikamente waren Sexualhormone. Broncholytika/Antiasthmatika machten 3 bis 4% der angegebenen Medikamente aus, Antitussiva/Expektorantia 2 bis 3% und Antibiotika lagen bei 1,7% der angegebenen Medikamente. Die größten Unterschiede zwischen Männern und Frauen fanden sich bei den Angaben zu Lipidsenkern, Antihypertonika, Betablockern, Schilddrüsenpräparaten und Magen-Darm-Mitteln.

Diskussion: Die Ergebnisse stammen aus einer ersten Untersuchung bei Erwachsenen in Baden-Württemberg und werden durch weitere Untersuchungen im Rahmen einer Kohortenstudie ergänzt. Die oben beschriebenen Ergebnisse werden mit vorläufigen Resultaten aus der zweiten Untersuchung verglichen.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.

Der Beitrag wurde bereits publiziert [1].


Literatur

1.
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Jahresbericht 2015. 2016. Available from: https://www.gesundheitsamt-bw.de/lga/DE/Startseite/OEGD_BW/LGA/Documents/Jahresbericht_2015.pdf Externer Link