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63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

02. - 06.09.2018, Osnabrück

Festlegung der Werte für IHE-Deutschland Value Sets und Konsolidierte Dokumentenliste für das Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer

Meeting Abstract

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  • Simon Roschu - Hochschule Niederrhein, Competence Center eHealth, Krefeld, Deutschland
  • Daniel Haak - VISUS Health IT GmbH, Bochum, Deutschland
  • Annett Müller - DMI GmbH & Co. KG, Münster, Deutschland
  • Sylvia Thun - Hochschule Niederrhein, Competence Center eHealth, Krefeld, Deutschland; Berlin Institute of Health, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Osnabrück, 02.-06.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAbstr. 223

doi: 10.3205/18gmds103, urn:nbn:de:0183-18gmds1034

Veröffentlicht: 27. August 2018

© 2018 Roschu et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen des vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts FALKO.NRW soll die einrichtungs-, sektoren- und standortübergreifende Nutzung elektronischer Akten und Falldaten verbessert und weiterentwickelt werden. Grundvoraussetzung für dieses Vorhaben ist die Gewährleistung technischer und semantischer Interoperabilität. Der Einsatz der Konsolidierten Dokumentenliste (KDL) und der Value Sets von Integrating the Healthcare Enterprise – Deutschland (IHE-D) kann einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der geforderten semantischen Interoperabilität leisten, denn auf diese Weise können unter anderem einheitliche Angaben zum Dokumententyp, Dokumentenklasse, Einrichtungsart oder zur Fachrichtung gemacht werden [1], [2].

In dieser Arbeit wird versucht, einer Anzahl von Dokumententypen jeweils einen Wert aus der KDL, sowie ausgewählten Metadaten aus dem IHE-D Cross-Enterprise Document Sharing (XDS) -Profil zuzuweisen. Beschränkt wird sich auf den classCode, typeCode, healthcareFacilityTypeCode und practiceSettingCode. Insgesamt werden 218 Dokumente auf mögliche Abbildbarkeit hin untersucht, welche alle vom Knappschaftskrankenhaus Bochum bereitgestellt werden.

Methode: Zunächst wurden durch die DMI GmbH & Co. KG alle bereit gestellten Dokumente analysiert und betitelt. Die Festlegung der weiteren Werte erfolgt in gemeinsamer Arbeit von der VISUS Health IT GmbH, der DMI und der Hochschule Niederrhein. Als Grundlage wird die Vorarbeit des DMI genutzt.

Dabei werden die vorgeschlagenen Titel der einzelnen Dokumente überprüft. Wenn der Titel des Dokuments nicht aussagend genug ist, wird dieses nochmals genauer bezüglich Inhalt begutachtet. Anschließend erfolgt für jedes Dokument die Einigung auf einen Wert aus der KDL, sowie die Verteilung eines classCodes, eines typeCodes, eines healthcareFacilityTypeCodes und eines practiceSettingCodes. Wird kein passender KDL-Wert oder Code aus den IHE-D Value Sets gefunden, oder bestehen zwischen den beteiligten Personen Unstimmigkeiten, so wird für das jeweilige Dokument ein „0“-Wert verteilt.

Ergebnisse: Den insgesamt 218 Dokumenten aus dem Knappschaftskrankenhaus Bochum kann 202 (92,6%) Mal ein KDL-Wert zugewiesen werden. 16 Dokumenten wird ein „0“-Wert zugeordnet. Bei acht von diesen Dokumenten handelt es sich um gescannte Dokumente, deren Ursprung meist unbekannt ist.

Weiterhin wird für 206 (94,45%) Dokumente ein passender classCode vergeben, sowie für 204 (93,6%) Dokumente ein typeCode. Unter den 12 bzw. 14 „0“-Werten sind sieben gescannte Dokumente. Insgesamt wird 184 (84,4%) Mal ein healthcareFacilityTypeCode vergeben, sowie 172 (78,9%) Mal ein practiceSettingCode. Bei den 34 bzw. 46 nicht zu kodierenden Dokumenten handelt es sich um 30 bzw. 34 gescannte Dokumente.

Nach Abschluss der Kodierung kann 169 (77,5%) Dokumenten sowohl ein KDL-Wert, als auch ein typeCode, ein classCode, ein healthcareFacilityTypeCode und ein practiceSettingCode zugewiesen werden. Bei 49 Dokumenten fehlt mindestens ein Wert.

Diskussion: Ein Großteil der Dokumente, die nicht gemapped werden konnten, waren externe Dokumente, die eingescannt und ins Krankenhausinformationssystem eingepflegt wurden. Da classCodes und typeCodes, ebenso wie die KDL, den Inhalt eines Dokuments beschreiben, kann durch sie auch ein Großteil der externen Dokumente abdeckt werden. HealthcareFacilityTypeCodes und practiceSettingCodes hingegen werden genutzt, um Informationen über Einrichtungsart und Fachrichtung der erstellenden Dokumentation bereitzustellen. Bei externen und gescannten Dokumenten mangelt es jedoch häufig an dem nötigen Wissen, um diese Informationen sicher hinterlegen zu können. Aus diesem Grund kann auch weniger Dokumenten ein healthcareFacilityTypeCode und practiceSettingCode zugewiesen werden.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
GMDS Arbeitsgruppe AKU. Verantwortung für Archivierung von Patientendaten. [zuletzt geprüft am 05.04.2018]. Available from: http://www.gmds-aku.de/wp-content/uploads/39_heidelberg/vf_16_mueller-mielitz.pdf Externer Link
2.
IHE Deutschland e.V. XDS Value Sets für Deutschland. [zuletzt geprüft am 05.04.2018]. Verfügbar unter: http://www.ihe-d.de/projekte/xds-value-sets-fuer-deutschland/ Externer Link