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GMDS 2014: 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. - 10.09.2014, Göttingen

Vergleich von Messmethoden bei zensierten Beobachtungen

Meeting Abstract

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  • A. Lotz - Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität-Bochum (IPA), Bochum
  • D. Taegar - Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität-Bochum (IPA), Bochum
  • K. Ickstadt - Technische Universität Dortmund, Dortmund

GMDS 2014. 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Göttingen, 07.-10.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocAbstr. 232

doi: 10.3205/14gmds175, urn:nbn:de:0183-14gmds1756

Veröffentlicht: 4. September 2014

© 2014 Lotz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung: Der Vergleich zweier Messmethoden gestaltet sich als statistische Herausforderung, wenn einige der Beobachtungen unterhalb einer Bestimmungs- oder Nachweisgrenze liegen und somit nicht quantifizierbar sind. In diesem Beitrag wird dargestellt, wie die Bland-Altman-Methode [1] für linkszensierte Beobachtungen modifiziert werden kann und wie eine graphische Darstellung dieser Werte aussehen könnte.

Material und Methoden: Die beim Bland-Altman-Plot eingezeichnete mittlere Differenz der beiden Messwerte und die zugehörigen Grenzen der Übereinstimmung können bei zensierten Variablen lediglich geschätzt werden. In einer Simulationsstudie werden verschiedene Methoden miteinander verglichen: Die Beschränkung des Datensatzes auf vollständig quantifizierbare Beobachtungspaare, die naive Ersetzung von fehlenden Werten mit 0,5·Bestimmungsgrenze und ein Imputationsverfahren basierend auf einem Maximum-Likelihood-Ansatz entsprechend dem Vorschlag von Lyles et al. [2] für bivariat-normalverteilte Variablen mit Zensierung.

Ergebnisse: Die Beschränkung des Datensatzes auf vollständig quantifizierbare Beobachtungspaare und das naive Ersetzungsverfahren führen im Gegensatz zum Maximum-Likelihood-Ansatz zu verzerrten Schätzern für die mittlere Differenz der beiden Messwerte und die zugehörigen Grenzen der Übereinstimmung. Die imputierten Werte des Maximum-Likelihood-Ansatzes können bei der Darstellung der für zensierte Beobachtungen modifizierten Bland-Altman-Grafik verwendet werden.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass einfache ad-hoc-Lösungen beim Vergleich zweier Messmethoden mit zensierten Beobachtungen zu Verzerrungen in den Ergebnissen führen können. Die vorgestellte modifizierte Variante der Bland-Altman-Methode erlaubt die adäquate Berücksichtigung zensierter Variablen.


Literatur

1.
Altman DG, Bland JM. Measurement in Medicine: The Analysis of Method Comparison Studies. Journal of the Royal Statistical Society. Series D (The Statistician). 1983;32(3):307-317.
2.
Lyles RH, Williams JK, Chuachoowong R. Correlating two viral load assays with known detection limits. Biometrics. 2001;57(4):1238-44.