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Psychisches Wohlbefinden im sozialen Kontext – Ein regionaler Vergleich
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Veröffentlicht: | 20. September 2011 |
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Ein zentraler Befund der sozialepidemiologischen Forschung weist auf soziale Unterschiede im gesundheitlichen Wohlbefinden hin. So berichten vor allem Personen aus Bildungsfernen und Einkommensschwachen Bevölkerungsschichten häufiger gesundheitliche Beschwerden als ihre Vergleichsgruppen. Weniger bekannt ist hingegen der Einfluss des regionalen Kontextes und der sich darin manifestierten Ungleichheiten (wie Einkommensungleichheiten, Arbeitslosigkeit und relative Armut) auf das individuelle Wohlbefinden. So ist nach wie vor offen, ob die Vulnerabilität bestimmter Bevölkerungsgruppen regional variiert, also ob die soziale Zusammensetzung des regionalen Kontextes eine Verstärker- oder Pufferfunktion übernimmt. Mit Bezug auf Theorien der Sozialpsychologie und Sozialepidemiologie, geht diese Studie der Frage nach, ob Personen in sozial benachteiligten Regionen allgemeinhin ein geringeres Wohlbefinden aufzeigen; und ob die mentale Gesundheit bestimmter Bevölkerungsgruppen besonders von regionalen Ungleichheiten betroffen ist. Ziel dieser Studie ist es, regionale Muster im psychischen Befinden abzubilden und diese auf ihren sozialen Ursprung hin zu untersuchen. Basierend auf Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (2006) werden mit Hilfe von Mehrebenenanalysen (in Kombination mit Strukturgleichungsmodellen) Informationen zur mentalen Gesundheit (MCS, SF12) auf ihre regionale Varianz (zwischen Bundesländern und Raumordnungsregionen) untersucht. Es wird erwartet, dass trotz geringer regionaler Varianz bestimmte Muster erkenntlich werden. Während sich allgemeinhin soziale Missstände negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken, so gilt dies nicht für alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen. Die Ergebnisse gilt es mit Blick auf mögliche sozialpolitische Interventionen zu diskutieren.