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Prädiktive molekulare Diagnostik der Alzheimerdemenz als Voraussetzung für gezielte Sekundärprävention in Hochrisikogruppen
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Veröffentlicht: | 2. September 2009 |
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Für zukünftige kausal-orientierte Therapieansätze der Alzheimerdemenz (AD), wie Aβ -Immunisierung oder beta/gamma-Sekretasehemmstoffe, gewinnt eine möglichst frühzeitige und exakte Diagnosestellung zunehmend an Bedeutung. Neben den bildgebenden Verfahren kann hier die Liquor-gestütze neurochemische Demenzdiagnostik (Liquor-NDD) gerade in Frühstadien der AD die diagnostische Sensitivität und Spezifität signifikant verbessern. International ausreichend validiert sind in diesem Zusammenhang die Liquorbiomarker Gesamt-Tau (▲ ), phosphorylierte Tauproteine (phospho-Tau▲ , z.B. phospho-Tau181) und das beta-Amyloidpeptid 1-42 (Ab1-42▼ ). Dabei ist der relative Bezug von Ab1-42 auf Ab1-40 (Quotient Ab42/Ab40▼ ) der alleinigen Bestimmung von Ab1-42 überlegen. Die diagnostische Güte dieser Biomarker liegt bei ihrer kombinierten Bestimmung bei einer Spezifität und Sensitivität von 80-90%. In 2009 wird die Liquor-NDD Eingang in die nationalen Leitlinien der DGPPN/DGLN zur verbesserten Diagnostik von Frühformen der AD nehmen.
Im Zusammenhang mit ersten kausal-orientierten Behandlungsansätzen ist eine präklinische Diagnostik der drohenden Alzheimerdemenz wünschenswert, da der neurodegenerative Prozess der Alzheimerkrankheit bereits jahrelang subklinisch im Hintergrund verläuft, bevor die Patienten in das Prodromalstadium der leichten kognitiven Störung („mild cognitive impairment“, MCI) und schliesslich in das Demenzstadium eintreten.
In diesem Zusammenhang konnten Hansson et al. (Lancet Neurology, 2006) zeigen, dass bei Patienten mit MCI (n=137) typische Veränderungen der Biomarker Gesamt-Tau (▲ ), phospho-Tau (▲ ) und Aβ 1-42 (▼ ) im Liquor bereits 4-6 Jahre vor Beginn der Demenz eine drohende Alzheimerdemenz anzeigen können. Dabei konnte durch die kombinierte Bestimmung von phospho-Tau181 und Ab1-42 die Entwicklung einer AD mit einer Sensitivität von 95% (Spezifität 87%) vorausgesagt werden. Eine gleichwertige Genauigkeit der Vorhersage war mit der kombinierten Bestimmung von Aβ 1-42 und Aβ 1-40 (Aβ 1-42/Aβ 1-40) möglich. Damit ergibt sich jetzt die Möglichkeit mit hoher Zuverlässigkeit über die Liquor-NDD Hochrisikopatienten im Prodromalstadium der Leichten Kognitiven Störung („mild cognitive impairment“, MCI) zu identifieren, um gezielt pharmakologische aber auch nicht-pharmakologische sekundär-präventive Behanldungsstrategien zu entwickeln.