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53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

15. bis 18.09.2008, Stuttgart

Business Intelligence im österreichischen Gesundheitswesen

Meeting Abstract

  • Alexander Ganjeizadeh-Rouhani - Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Wien, Deutschland
  • Nina Pfeffer - Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Wien, Österreich
  • Anna Geiersbach - Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Stuttgart, 15.-19.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocMI1-1

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2008/08gmds099.shtml

Veröffentlicht: 10. September 2008

© 2008 Ganjeizadeh-Rouhani et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Unter Business Intelligence versteht man Systeme und Prozesse zur systematischen Analyse von Unternehmensdaten in elektronischer Form. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger als Dachverband der österreichischen Sozialversicherung stellt bundesweit ein System zur Verfügung, in dem entsprechend den Grundsätzen der Business Intelligence vorhandene Daten verwendet, relevante Daten strukturiert und abgebildet, Informationen aufbereitet, Wissen generiert und das generierte Wissen gemanagt werden.

Dieses prozessorientierte Konzept nennt sich BIG – Business Intelligence im Gesundheitswesen.

Material und Methoden

Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger sammelt und verwaltet eine Reihe unterschiedlicher Daten aus verschiedenen Quellen, darunter Leistungsdaten (Arztabrechnungen), Heilmitteldaten (Verordnungen), Daten aus dem stationären Spitalsbereich u. ä..

BIG stellt diese in einem Datawarehouse gespeicherten Daten zur Verfügung. Die Benutzer haben die Möglichkeit, ad-hoc-Abfragen zu erstellen (direkter Datenbankzugriff) oder vorgefertigte Standardreports abzufragen, die über Parameterauswahl auf verschiedene Fragestellungen angepasst werden können (Web-Oberfläche).

Thematisch zusammengehörige Standardreports sind dabei in so genannten Modulen gruppiert. Für einige dieser Module existieren vordefinierte Prozessbeschreibungen, die Interpretationshilfen und Herangehensweisen anbieten.

Die für beide Abfragemöglichkeiten verwendete Software (MIS Alea®) verfügt über eine Integration für MS Excel®, so dass die abgefragten Daten in dem Tabellenkalkulationsprogramm weiterverarbeitet werden können.

Die mit den Auswertungen erzeugten Informationen werden in einer weiteren, ebenfalls zu BIG gehörigen Wissensmanagement-Software zur Verfügung gestellt. Für die verschiedenen Themen werden Wissensträger bzw. Experten identifiziert und deren Wissen innerhalb der Organisation der Sozialversicherung bereitgestellt.

Ergebnisse

BIG wurde eingerichtet, um die Mitarbeiter der Sozialversicherung in ihren Tätigkeiten zu unterstützen und ihnen Handlungsfelder und Optimierungspotentiale im Gesundheitswesen aufzuzeigen und zu quantifizieren.

Damit werden folgende Ziele erreicht:

  • Bündelung von Daten und Informationen zu den Themen der Krankenversicherung
  • Darstellung der derzeitigen Mittelverwendung und Ressourcenzuordnung in den verschiedenen Leistungsbereichen des Gesundheitswesens und der Abweichungen der Ist-Werte von Zielwerten (Identifikation von Schieflagen bei der Versorgung der Versicherten)
  • Schaffung von Transparenz über die derzeitige Mittelverwendung und somit einer besseren Ausgangsbasis für Planung und Steuerung
  • Benchmarking der Krankenversicherungsträger anhand einer einheitlichen, strukturierten, übersichtlichen Datenbasis
  • Trägerübergreifende Kommunikation und Diskussion der erzielten Analyseergebnisse
  • Entwicklung einer soliden Basis für Argumentationslinien innerhalb der Sozialversicherung oder für die Zusammenarbeit mit Partnern wie der Ärztekammer oder Pharmafirmen.