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53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

15. bis 18.09.2008, Stuttgart

Ableitung der DRG-relevanten Prozesskosten aus der OP-Dokumentation

Meeting Abstract

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  • Markus Stein - ATOS Praxisklinik, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Stuttgart, 15.-19.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocMDOK1-1

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2008/08gmds090.shtml

Veröffentlicht: 10. September 2008

© 2008 Stein.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung

Die ATOS Praxisklinik berechnet seit 2006 auf eigenen Kalkulationszahlen basierende Pauschalen für die Allgemeinen Klinikleistungen – diese Pauschalen sind in ihrer Logik dem G-DRG-System angelehnt. Für die Kalkulation derartiger Pauschalen ist eine möglichst hohe Transparenz über die Verteilung medizinischer Leistungen pro Behandlungstag und Fall erforderlich. Die hieraus sich ergebenden ökonomischen Verteilungen münden dann in den ökonomisch und medizinisch-semantisch aufgebauten Leistungskatalog.

Da den primären Leistungserbringern ein hoher Zusatzaufwand in der Dokumentation ihrer Leistungen nicht zugemutet werden kann, suchen und entwickeln wir Methoden zur Ableitung zuverlässiger Kennzahlen aus der Primären Medizinischen Dokumentation.

Material und Methoden

Für den OP-Bereich, in unserer orthopädisch-traumatologisch ausgerichteten Klinik ein kostenträchtiger Faktor, liegt seit Ende 2006 eine vollständige Dokumentation durch die OP-Pflege vor. Diese Daten enthalten u.a. auch detaillierte Zeitangaben bzgl. OP-Vorbereitung, Schnitt-Naht und OP-Nachbereitung sowie besonders teurer, zusätzlicher Materialeinsatz.

Auf Basis der Zeiten können wir fallbezogen den personellen Aufwand pro Eingriff ableiten und anhand der realen Personalkosten pro Monat einen Anteil pro Eingriffsart an den monatlichen Kosten ermitteln. Da die OP-Auslastung schwankt –und nicht immer von einer hundertprozentigen Auslastung ausgegangen werden kann – entwickelten wir eine Methode, die diesen Schwankungen Rechnung trägt. So sind die Operationen „teurer“ in Monaten mit geringer Auslastung und entsprechend "günstiger" in Monaten höherer Auslastung.

Für den Einsatz des Anästhesiepersonals entwickelten wir auf Basis einer Zeiterhebung ein Korrelationsverfahren zur Ermittlung deren personellen Aufwands.

Die Berechnung der Sachkosten ist zumindest für aufwändige Materialien (wie z.B. Implantate und Endoprothesen) einfach zu berechnen.

Aktuell werden mit dem skizzierten Verfahren auch "Gemeinkosten" wie z.B. der Energieeinsatz auf die Eingriffe umgelegt.

Diskussion

Mit diesem Verfahren glauben wir eine Methode entwickelt zu haben, die auf Basis der elementaren Medizinischen Dokumentation (Minimum Schnitt-Naht-Zeit) eine aufwandsgerechte Verteilung der Kosten im OP-Bereich zulässt. Dieses Kalkulationsverfahren der eigenen Kosten kann in jedem Krankenhaus, also auch in DRG-Kliniken, angewandt und in den direkten Vergleich mit den InEK-Kalkulationsdaten gesetzt werden.