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Das Konzept des Constructive Alignments bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II: Handlungskompetenzen erreichen durch (praktische) Lehrmethoden und OSPE
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2024 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Demografischer Wandel und Fachkräftemangel in Gesundheitsberufen erfordern die Neugestaltung der Unterrichtskonzepte in Berufsschulen und berufsvorbereitender Lehre. Constructive Alignment ermöglicht eine gezielt durchdachte Umsetzung von Unterricht in pflegerischen und naturwissenschaftlichen Ausbildungsgängen. Neue Prüfungsformen, wie die „Objective Structured Practical Examination“ (OSPE), individualisieren das Lernumfeld und stärken die Schüler*innenkontrolle. Bezüglich der berufspraktischen Kompetenz in Labortechnologie können rigide Prüfungssysteme im Kontext formativer und summativer Prüfungen überdacht werden. Daraus ergibt sich die Frage, inwiefern praktische Lerneinheiten und OSPE, Schüler*innen der Sekundarstufe befähigen, Handlungskompetenz der DQR-Niveaustufe 3 zu erreichen [1].
Methoden: Eine zweijährige empirische Sozialstudie untersuchte die Steigerung der Handlungskompetenz im berufspraktischen Unterricht in Labortechnologie (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). 25 spezifische Lernstationen, die gleichzeitig die Grundlage für die modifizierten acht OSPE-Stationen bildeten, wurden entwickelt. Formative Prüfungen evaluierten Fach- und Methodenkompetenz. Fünf Experteninterviews mit sieben Interviewfragen nach der summativen OSPE legten den Fokus auf die Analyse der Beobachtungen der Prüfenden.
Ergebnisse: Die potenziell erreichbaren Punkte, aus Selbstkompetenz- und Sozialkompetenznoten sowie der praktischen Handlungsfähigkeit als Fach- und Methodenkompetenz, werden in Bezug zu den maximal möglichen Punkten gesetzt. Die Analyse zeigte eine leichte Zunahme der Handlungskompetenz über die ersten drei Halbjahre (1. HJ: 63%, 2. HJ: 66%, 3. HJ: 70%), gefolgt von einem Rückgang im vierten Halbjahr (66%) (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).
Die entwickelte OSPE wurde von den interviewten Experten als objektives und gerechtes Instrument betrachtet, welches die geforderten Handlungskompetenzen, mit Ausnahme der Sozialen Kompetenz, effektiv bewertet. Die Experten fanden, dass die Labortechnologie OSPE strukturiert, realitätsnah, gerecht und fair gestaltet war. Die einhellig anerkannten Vorteile dieser Prüfungsform schließen die repräsentative und reliabel wahrgenommene Bewertung der Schüler*innen mittels Checklisten ein.
Diskussion: Eine leichte Zunahme der Handlungskompetenz in den ersten drei Halbjahren, gefolgt von einem Rückgang im vierten Halbjahr, wurde analysiert. Faktoren wie erhöhte Anforderungen und mögliche Überforderung könnten die Verschlechterung im letzten Halbjahr beeinflusst haben. Informationsüberlastung während Abschlussprüfungsvorbereitungen könnte die Konzentration beeinträchtigen haben [2].
Praktische Lerneinheiten und OSPE wurden höchst erfolgreich entwickelt und implementiert. Sie zeigten eine moderate Steigerung der Handlungskompetenz. Eine parallele Optimierung der Lern- und Prüfungsformate in vielen Fächern hätte die Handlungskompetenzentwicklung weiter optimieren können. Weitere Studien zur Handlungskompetenzentwicklung in berufspraktischen Kontexten sind geplant.
Literatur
- 1.
- Bundesministerium für Bildung und Forschung; Kultusministerkonferenz. Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR). Berlin: BMBF; 2023. Zugänglich unter/available from: https://www.dqr.de/dqr/de/service/downloads/deutscher-qualifikationsrahmen-downloads.html
- 2.
- Hinz K. Information Overload: Die Informationsüberlastung der Konsumenten im Zeitalter der Digitalisierung und Technisierung. München, Ravensburg: GRIN Verlag; 2007.