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Evidenzbasierte und Integrative Medizin – ein ungleiches Paar?
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Hintergrund und Lernziel: Eine konsequente Einbindung der Integrativen Medizin (IM) in Ausbildung und Gesundheitsversorgung stellt eine neue Ausrichtung dar, die geeignet scheint das professionelle Rollenverständnis sowie Kompetenzen der Gesundheitsberufe zu ergänzen [1]. Darüber hinaus bieten sich im neuen Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin 2.0 (NKLM) weitere Anknüpfungspunkte, wie beispielsweise allgemeinmedizinische, interprofessionelle und interdisziplinäre Lehrangebote, in welchen grundlegende Kompetenzen für eine teambasierte, patient:innenorientierte und integrativmedizinische Versorgung vermittelt werden können. Hierbei ist insbesondere die Bedeutung der Evidenzbasierten Medizin (EbM) für die IM hervorzuheben, um eine sichere Patient:innenversorgung und hochwertige Lehre zu gewährleisten [2].
Ziel des Symposiums ist, einen kritischen Diskurs für die Weiterentwicklung des Medizinstudiums unter Berücksichtigung dieser Thematik anzustoßen, indem verschiedene Modelle einer praxisnahen Umsetzung vorgestellt und diskutiert werden.
Dem Symposium vorangestellt werden zwei kurze Videobotschaften von Benno Brinkhaus und Claudia Witt, um die für das Symposium bedeutenden Begrifflichkeiten und Konzepte von IM und EbM zu definieren.
- Impulsvortrag 1: Klaus Kramer (Ulm)
In einem ersten Impulsvortrag wird das Kompetenznetz Integrative Medizin Baden-Württemberg vorgestellt. Das Kompetenznetz Integrative Medizin Baden Württemberg (KIM-BW) ist ein interprofessioneller Kooperationsverbund von knapp 20 Kliniken und einzelnen Praxen mit integrativmedizinischer Expertise. Es ist ein stetig wachsendes Kompetenznetz, das für Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit Integrativer Medizin steht. Die Arbeiten im KIM zielen auf die Begleitung, Dokumentation und Implementierung integrativ-medizinischer und -pflegerischer Behandlungen im KIM-BW und darüber hinaus. - Impulsvortrag 2: Jost Langhorst (Essen)
Ein weiterer Vortrag wird am Beispiel der Entwicklung der aktuellen Leitlinie zur onkologischen Versorgung und weiteren chronischen Erkrankungen beispielhaft die Notwendigkeit der Einbindung aller konventionellen und komplementären Behandlungsoptionen in die Versorgung chronisch Erkrankter unter Beachtung der Evidenzlage aufzeigen [3]. - Impulsvortrag 3: Kristina Flägel (Lübeck)
Die Studierendenperspektive auf EbM und IM wird am Beispiel eines Wahlpflichtmoduls der Sektion Medizin an der Universität zu Lübeck aufgezeigt, in welchem Studierende interprofessionell an die Bedeutung evidenzbasierter, komplementärmedizinischer Verfahren in der Patient:innenversorgung herangeführt werden. Der Fokus liegt hier auf den Evaluationsergebnissen aus den insgesamt sechs Semestern Durchführung, um ein Stimmungsbild darzustellen.
Zielgruppe: Alle Interessierten, insbesondere Studierende. Lehrende und Vertreter aus den Dekanaten.
Literatur
- 1.
- Hahn EG. Integrative medicine and health in undergraduate and postgraduate medical education. GMS J Med Educ. 2021;38(2):Doc46. DOI: 10.3205/zma001442
- 2.
- Homberg A, Scheffer C, Brinkhaus B, Fröhlich U, Huber R, Joos S, Klose P, Kramer K, Ortiz M, Rostock M, Valentini J, Stock-Schröer B. Naturopathy, complementary and integrative medicine in medical education - position paper by the GMA Committee: Integrative Medicine and Perspective Pluralism. GMS J Med Educ. 2022;39(2):Doc16. DOI: 10.3205/zma001537
- 3.
- Leitlinienprogramm Onkologie, editor. S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung onkologischer PatientInnen. Leitlinienprogramm Onkologie. 2021. Zugänglich unter/available from: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/komplementaermedizin/