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Zeitraffer-Seminar-Simulation: Mit Asterix Forschen lernen in der Medizin. Ein Seminar, gezeichnet von der Wissenschaft und bunt wie das Leben
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Motivation und Lernziele: Jede/r kennt die Abenteuer von Asterix® und Obelix® gegen die Herrschaft der Römer. Doch welche medizinischen, biochemischen oder biophysikalischen Hintergründe stecken in den Bildergeschichten um den mikrosomischen tapferen Gallier und seinem adipösen treuen Freund? Die Asterix®-Bände sind voll von den folgenden und zahlreichen weiteren Beispielen:
- Welche medizinisch relevanten Auswirkungen hätte das längerfristige Tragen von Hinkelsteinen?
- Auf welche biochemischen Fakten kann sich Miraculix bei der Zubereitung und Asterix bei der Anwendung des Zaubertranks berufen?
- Welche biophysikalischen Gesetze werden in den Bildern sehr kreativ ausgelegt, wenn Obelix Römer verprügelt?
- Wie realistisch sind die Darstellungen nach Alkoholabusus, latürnich?
Diese und noch viele weitere Fragestellungen, die Teilnehmer*innen am studentischen Seminar Asterix in der Medizin anhand der Bilder aus den Comics identifizieren, dienen dort auf mehreren Ebenen dazu, Studierende in die Arbeitsweisen und Methoden der wissenschaftlichen medizinischen Forschung einzuführen (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden: Das hier angebotene Format stellt einen Zeitraffer durch dieses semesterbegleitende Seminar dar, das wie folgt strukturiert ist: Kleingruppen von Studierenden suchen sich zunächst ihr wissenschaftliches Gruppenthema auf Basis eines Asterix-Comics frei aus. (NB: Ja, das geht wirklich. Wie die Beispiele oben oder aus [https://www.stifterverband.org/eine-uni-ein-buch/2019] zeigen, stecken in diesen Comics zahlreiche wissenschaftliche Anspielungen, von Medizin über Biomechanik bis zum Maschinenbau und viele weitere). Anschließend werden wissenschaftliche Recherche, Texterstellung, Vortragstechnik, kollegiale Fallberatung, Gruppenarbeit und andere Techniken, die im Forschungsumfeld relevant sind, motiviert und interdisziplinär direkt im Seminar trainiert und angewendet. Die Workshopteilnehmer*innen auf der GMA schlüpfen konsequenterweise in die Rolle der Studierenden und erfahren so die wichtigsten Stationen des Seminars aus studentischer Sicht und am eigenen Leibe. Sie erhalten dadurch eine nutzbare Grundlage für eine mögliche Adaptation auf die eigenen Lehr-Lernformate. Nach dem Ende der Simulation geben die Teilnehmer*innen in der letzten Viertelstunde in einem moderierten Aquarium ihr Feedback.
Zielgruppe und Vorbereitung: Dieser Workshop adressiert Personen, die in einer entspannten, aber keinesfalls trivialen Umgebung kombiniert fachliche und überfachliche Kompetenzen mit ihren Zielgruppen trainieren möchten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, insbesondere auch mit Kolleg(inn)en aus dem MINT-Bereich oder den Geistes- und Sozialwissenschaften, ist nicht nur möglich, sondern in diesem Kontext außerordentlich vorteilhaft und gewünscht.
Eine Vorbereitung ist nicht erforderlich, die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme und Schreibmaterial sind es aber schon.