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Die „e-CSE-lent“- (expeditions in Clinical Practice, Science and Education by learning, exploring, networking and transfer) Zertifikatskurse: Ein neues Angebot zum Erwerb akademischer Grundkompetenzen während des Humanmedizinstudiums
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Hintergrund: Das Curriculum Humanmedizin vermittelt nur wenige Inhalte zu akademischen Grundkompetenzen (wissenschaftliches Arbeiten, Wissenskommunikation, Didaktik) insbesondere für eine spätere hochschulmedizinische Tätigkeit. Die anstehende Novelle der Ärztlichen Approbationsordnung [https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html] soll diesen Aspekten unter Einbindung des NKLM [https://www.nklm.de] Rechnung tragen. Durch den „e-CSE-lent“-Zertifikatskurs sollen Studierende durch frühzeitige Schulung in Medizindidaktik wahlweise mit Fokus auf grundlagenwissenschaftliche Forschung (SE, science and education) oder klinisch-praktischen Fertigkeiten (CPE, clinical practice and education) für diese Tätigkeit ausgebildet werden (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).
Curriculumsentwicklung auf Basis von Evaluationsdaten der Fakultät zur Qualität der Lehre, Gesprächen mit der Fachschaft Medizin, forschenden Mitarbeiter*innen am Campus und klinisch Lehrenden.
Material und Methoden:
Education:
E-Learning: Seminar Einführung Mediendidaktik, Lernplattform, Schnittsoftware, Medienlabor. Danach Entwicklung E-Learning-Tool (Themenwahl, didaktischer Aufbau, technische Umsetzung, Projektmanagement). Didaktisch-konzeptionelle Betreuung über Projektleitung (regelmäßige Gespräche, Zwischenberichte, Einzelberatung), fachlich über Kliniken/Institute. Abschluss: E-Learning-Tool, Feedback in 3 Teilbereichen mit Benotung (Präsentation, fachlich, technisch/didaktisch). Freigabe zur Nutzung in der studentischen Lehre.
Medizindidaktik: Anlehnung an „Train the Trainer“-Kurse. Aufgreifen berufseinstiegsrelevanter Aspekte (u.a. praktischer Unterricht, strukturierte mündliche Prüfung, Vortragsgestaltung). Teilweise Anpassung an Schwerpunkt: CPE: Methoden praktischen Unterrichts (u.a. Payton), SE: Präsentationstechniken, Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte.
Didaktische Methoden: Impuls-Referate, Kleingruppenarbeiten, Peer-Review, Einzelarbeiten u.a. Schwerpunkt Methodenkenntnisse. Themen: Unterrichtsplanung, Lernzieldefinition, Präsentations-/Feedbacktechniken, Multiple-Choice-Fragen. Abschluss: Lehrprobe vor Studierenden.
Science: Grundlagen-Seminare (Impulsvorträge, praktische Übungen) (Entwicklung klinischer Studienfragen, Literaturrecherche, Zitierprogramme, Ethikkommission). Abschluss: Klausur (MC-Fragen, Beurteilung von Studienskizzen). Einblicke in Forschungsbereiche (Tierversuche, psychosoziale Forschung, klinische Forschung etc.). durch Impulsvorträge, praktische Elemente, z.B. Laborbegehung. Ergänzend englischsprachige Ganztagskurse „Medical Writing“ (Abstracts, Paper, Poster). Eigenes Abstract/Poster, Posterwalk-Präsentation. Abschluss: wissenschaftlicher Kurzvortrag.
Clinical Practice: Blueprint für alle Kurse (Basisseminar plus Praxiseinheit, z. B. Diabetes: Technikschulung Pumpe/Pen//BZ-Messung, nachfolgend Hospitation). Große Relevanz interdisziplinären Unterrichts. Abschluss: mündliche-praktische Prüfung, Hausarbeit in Gruppenarbeit.
Evaluation: Am 2-semestrigen Angebot SE bzw. CPE nahmen 46 Studierende (25 w, 21 m; 19 SE, 27 CPE) des 2.-6. klinischen Fachsemesters teil. Abschlussquote 94%. Projekt-Beteiligung von 31 Instituten/Kliniken und 54 Personen.
Digitale Befragung der Teilnehmenden: Bestätigung von Bedarf und hoher Qualität des Angebots, Dokumentation des deutlichen Wissenszuwachses bei mäßigem bis geringem Vorwissen in allen Bereichen, große Praxisrelevanz, sehr gute Noten für Dozierende und das Angebot insgesamt. Kritikpunkte waren u.a. die zu breite Aufstellung des Science-Moduls (Forschungseinblicke). Klinisch-praktisches Modul: sehr gut, sehr praxisrelevant, Stoffumfang angemessen. Medizindidaktik/E-Learning: sehr positiv, praxisrelevant. Das Modul „Education“ wurde wiederholt als sinnvolles Gesamtkonzept bewertet.
Diskussion: Das Projekt zeigt großen Mehrwert für die Fakultät. Übertragung auf andere Fachbereiche/Fakultäten möglich. Corona-Pandemie: Notwendigkeit digitaler Lehrangebote, Absolvierende durch Medien-/Didaktikkompetenz gefragte Mitarbeitende, somit externe Bestätigung der Qualität dieser Qualifikation.