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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Vorbereitungskurs für das Praktische Jahr – Welcher Weg führt zum Erfolg? Ein Vergleich zweier Lehrformate

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michelle Schmidt - RWTH Aachen, AIXTRA – Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit, Aachen, Deutschland; Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • Andrea Lenes - RWTH Aachen, AIXTRA – Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit, Aachen, Deutschland
  • Judith Gecht - RWTH Aachen, AIXTRA – Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit, Aachen, Deutschland; Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • Martin Klasen - RWTH Aachen, AIXTRA – Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit, Aachen, Deutschland; Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • Saša Sopka - RWTH Aachen, AIXTRA – Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit, Aachen, Deutschland; Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • Lina Vogt - RWTH Aachen, AIXTRA – Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit, Aachen, Deutschland; Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-05-12

doi: 10.3205/22gma208, urn:nbn:de:0183-22gma2089

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Seit 2010 ist der Vorbereitungskurs für das Praktische Jahr (PJV) im Rahmen des Medizinstudiums an der RWTH Aachen fester Bestandteil des hiesigen Lehrangebotes. Im PJV werden ca. zwei Wochen vor Beginn des praktischen Jahres Inhalte zur Patientensicherheit sowie zu praktischen Fertigkeiten in den Bereichen Knoten und Naht, Anlage eines zentralen Venenkatheters und Advanced Life Support vermittelt [https:/www.nklm.de]. Die COVID-19-Pandemie sorgte vielerorts für eine Umstellung von Präsenzlehre auf digitale Lehre [1]. Hieraus ergab sich die Fragestellung, inwieweit das Lehrformat Einfluss auf die Lernleistung von Studierenden im PJV hatte und welches Lehrformat sich besser zur Wissensvermittlung eignet.

Methoden: Mittels Onlinefragebogen wurden n=62 Teilnehmende des PJV jeweils vor und nach Abschluss des Kurses befragt. Der Fragebogen beinhaltete u. a. zwölf Single-Choice-Fragen zur objektiven Beurteilung des Wissens der Teilnehmenden zu den Kursinhalten. Die Stichprobe teilte sich in Teilnehmende des Standardkurses in Präsenz (PJV-Analog) und Teilnehmende des digitalen Formates (PJV-Digital) auf. Zunächst wurde ein t-Test für abhängige Stichproben durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Teilnehmenden beider Kursformate nach Kursteilnahme ein signifikant höheres Wissen bezüglich der Kursinhalte zeigten. Anschließend gingen wir mittels Varianzanalyse (ANOVA) mit Messwiederholung (zwei Gruppen und zwei Messzeitpunkte) der Hypothese nach, dass der PJV-Analog zu signifikant besseren Leistungen in der Wissensabfrage führt im Vergleich zum PJV-Digital. Für alle statistischen Tests wurde ein Signifikanzniveau von 5% festgelegt.

Ergebnisse: Die Anzahl richtig beantworteter Fragen stieg nach Abschluss des Kurses sowohl im PJV-Analog (t(26)=5,72, p<0,001, n=27) als auch im PJV-Digital (t(34)=9,37, p<0,001, n=35) signifikant an. Die weitergehende Analyse zeigte jedoch keine signifikanten Gruppenunterschiede in Bezug auf die beiden Kursformate (F(1,60)=0,05, p=0,825).

Diskussion: Der PJV-Digital erzielt einen dem PJV-Analog vergleichbaren Lernerfolg bezogen auf die Wissensabfrage. Hieraus lässt sich ableiten, dass sich auch digitale Lehrformate zur Vorbereitung auf das Praktische Jahr eignen können. Auch nach Pandemiezeiten sollten daher die Vorteile der digitalen Lehre bspw. im Rahmen von Hybridformaten genutzt werden, um die klassische Lehre im Präsenzformat zu ergänzen. Dies schafft Flexibilität für Studierende und Dozierende gleichermaßen und ermöglicht eine kosteneffiziente Gestaltung der Lehre bei Erhaltung einer hohen Lehr- sowie Lernqualität.

Take Home Messages:

  • Digitale Lehrformate können für die Vorbereitung auf das Praktische Jahr eine gleichwertige Alternative zu Präsenzformaten darstellen.
  • Die COVID-19-Pandemie hat für einen Digitalisierungsschub gesorgt, aus welchem wir Implikationen für die künftige Lehre praktischer Fertigkeiten ziehen können (z. B. Hybridformate).

Literatur

1.
Streitlein-Böhme I, Woestmann B, Vollmar HC, Böhme K. We can also do online – evaluation of the accompanying digital seminar of the elective subject "General Practice" during intership (PJ) at Ruhr-University Bochum. GMS J Med Educ. 2021;38(4):Doc73. DOI: 10.3205/zma001469 Externer Link