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Nachhaltige Qualifizierung von Tutor:innen im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) – Erweiterung des modularisierten Tutor:innenqualifizierungsprogramms TutorMeDi
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Hintergrund: Um die ca. 90 studentischen Tutor:innen des Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrums (MITZ) der Medizinischen Fakultät Dresden (MFD) optimal für ihre Lehrtätigkeit und der damit einhergehenden großen Verantwortung in der Hochschullehre [1] zu qualifizieren, hat das MITZ gemeinsam mit der Stabsstelle Didaktik und Lehrforschung der MFD das modularisierte Tutor*innenqualifizierungsprogramm TutorMeDi etabliert [https://eval.med.tu-dresden.de/evasys/indexeva.php]. Nach der Pilotierung erster Module im Jahr 2020 erfolgte die bedarfsgerechte Erweiterung und Verstetigung. Das nun zugrunde liegende umfassende Qualifizierungskonzept dient nicht nur der didaktischen Ausbildung der Tutor*innen und der damit verbundenen Qualitätssicherung hochschulmedizinischer Lehre, sondern soll mittel- und langfristig einen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Tutor*innentätigkeit sowie Nachwuchsgewinnung in der Lehre leisten.
Methoden: TutorMeDi beinhaltet ein asynchron über die Lernmanagementplattform OPAL durchzuführendes Einführungsmodul „Grundlagen der Medizindidaktik“ (vgl. Abbildung 1 [Abb. 1]). Darauf aufbauend müssen im ersten Jahr der Tutor:innentätigkeit drei vertiefende Themenmodule abgeschlossen werden. Zusätzlich werden die jungen Lehrenden durch eine kontinuierliche Lehrbegleitung (Hospitationen und Lehrproben) supervidiert. Auswertungsgespräche nach jedem Einsatz in der Lehre sowie individuelle Beratungsangebote komplettieren das Qualifizierungsprofil.
Wesentliches Charakteristikum von TutorMeDi ist, dass die studentischen Lehrenden bereits in die Planung und Konzeption der Module einbezogen werden und die Durchführung maßgeblich bewerkstelligen – entsprechend kann sichergestellt werden, die Bedarfe der Zielgruppe ganzheitlich im Qualifizierungskonzept zu erfassen.
Institutionsübergreifend vernetzt sich TutorMeDi mit weiteren Qualifizierungsprogrammen für Tutor*innen der TU Dresden, um eine gemeinsame Strategie zur Nachhaltigkeit der Programme zu erarbeiten und vom gegenseitigem Erfahrungsaustausch zu profitieren.
Ergebnisse: Evaluationsergebnisse (n=49) der Module „Rhetorik“, „Feedback“ und „Gutes Erklären“ aus dem Wintersemester 2021/22 zeigen, dass die angebotenen Lerninhalte für alle Teilnehmenden eine hohe Relevanz für die eigene Lehrtätigkeit aufweisen. Auch die Qualität der Module wurde als sehr gut eingeschätzt: „Rhetorik“ (Gesamtnote=1,0/n=11), „Gutes Erklären“ (Gesamtnote=1,2/n=20) und „Feedback“ (Gesamtnote=1,4/n=19) [https://eval.med.tu-dresden.de/evasys/indexeva.php].
Die Module „Anleitung von Kommunikationstrainings mit SP“ und „Herausforderungen in der Lehre“ werden derzeit pilotiert. Evaluationsergebnisse werden voraussichtlich im September 2022 vorliegen.
Diskussion: Perspektivisch ist eine Eingliederung des Programms in die Strategie der Medizindidaktik der MFD vorgesehen, um auch Tutor:innen anderer Fachbereiche die Module zugänglich zu machen. Der Ausbau des Konzeptes bindet allerdings zunehmend personelle Ressourcen, weshalb eine Dissemination auf andere Institute aktuell noch nicht stattfinden konnte.