gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Objektiv Strukturierte Klinische Prüfungen (OSCE) inklusive strukturiertem Feedback von Anfang an im Hebammenstudium – ein vielversprechendes Konzept

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Katharina Langton - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Zentrum für Hebammenwissenschaften, Dresden, Deutschland
  • Kristin Seele - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinisch-Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Deutschland
  • Grit Hübsch - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinisch-Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Deutschland
  • Katharina Nitzsche - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Zentrum für Hebammenwissenschaften, Dresden, Deutschland
  • Friederike Seifert - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Zentrum für Hebammenwissenschaften, Dresden, Deutschland
  • René Hemmerling - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinisch-Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Deutschland
  • Lara Hanske - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Zentrum für Hebammenwissenschaften, Dresden, Deutschland
  • Konstantin Brass - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Research, Heidelberg, Deutschland
  • Saskia Egarter - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Research, Heidelberg, Deutschland
  • Anna Mutschler - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Research, Heidelberg, Deutschland
  • Jörn Heid - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Research, Deutschland
  • Marie-Christin Willemer - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinisch-Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-04-10

doi: 10.3205/22gma194, urn:nbn:de:0183-22gma1945

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Langton et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: OSCE sind in der Ausbildung von Medizinstudierenden ein etabliertes Prüfungsformat und sehr gut zum Einschätzen praktischer Kompetenzen auch schon in unteren Semestern geeignet [1]. Gemäß der Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen vom 8. Januar 2020 wird der Kompetenzbereich „Geburt“ des praktischen Teils der staatlichen Prüfung zukünftig im Simulationssetting an Modellen und/oder Simulationspersonen geprüft. An der TU Dresden werden OSCE für den Bereich Hebammenkunde in Zusammenarbeit des Zentrums für Hebammenwissenschaften (ZHW) und dem Medizinisch-Interprofessionellem Trainingszentrum (MITZ) entwickelt. Gemeinsam mit dem Institut für Kommunikation und Prüfungsforschung (CARES) Heidelberg wurde zudem ein Pilotprojekt „Audiofeedback zum OSCE Hebammenkunde“ ins Leben gerufen.

Zielsetzung: Um die Studierenden einerseits gut auf die praktischen Abschlussprüfungen vorzubereiten und andererseits das Format OSCE zu nutzen, um rechtzeitig eventuelle Lücken im praktischen Kompetenzerwerb zu identifizieren und rechtzeitig schließen zu können [2], werden OSCE als Modulprüfungen ab dem ersten Semester eingesetzt. Da strukturiertes und positives Feedback den Lernerfolg verstärkt [3], geben die PrüferInnen stationsbezogenes gesprochenes Feedback.

Methoden: Als Modulprüfung im Modul „Grundlagen der Pflegewissenschaften und Schwangerenbetreuung“ wurde die OSCE bereits im 1. Semester als Prüfungsform gewählt. An 6 Stationen zu je 5 Minuten Dauer wurden hebammenspezifische und pflegerische Kompetenzen abgeprüft (u.a. Handgriffe nach Leopold, Basic Life Support). Das Prüfungsprotokoll ist tabletbasiert. Die Studierenden erhielten für ihre Leistungen eine Gesamtnote, die sich aus den Teilleistungen der Prüfungsstationen zusammensetzte. Zusätzlich erhielten sie ein stationsspezifisches und strukturiertes gesprochenes Feedback von 2 Minuten Dauer, welches auch direkt auf dem Prüfertablet als Audiodatei aufgenommen wurde. An der Prüfung nahmen 24 Studierende und 6 PrüferInnen teil.

Ergebnisse und Auswertung: Für 95% der Studierenden war dies die erste Erfahrung mit Prüfungen dieses Formates. Der Großteil der Studierenden (79%) fühlte sich auf die Prüfung gut oder sehr gut vorbereitet. 9 von 10 Studierenden bewertete das Feedback als sehr hilfreich und für die meisten Studierenden stimmte das Feedback im Großen und Ganzen oder sogar vollkommen mit der Wahrnehmung der eigenen Leistung überein. Alle Studierenden haben die Prüfung bestanden und zeigten sich mit dem Prüfungsformat sehr zufrieden. Alle PrüferInnen gaben an, dass die Vergabe von strukturiertem Feedback im diesem Prüfungskontext sehr gut umsetzbar sei.

Take Home Messages:

  • OSCE ist im Hebammenstudium bereits in den ersten Semestern als Prüfungsform einsetzbar und sinnvoll.
  • Strukturiertes gesprochenes Feedback zu den einzelnen Prüfungsstationen ist in kleineren Kohorten wie hier gegeben sehr gut möglich und wird von den Studierenden als auch den PrüferInnen sehr gut angenommen.

Literatur

1.
Folque Patrício M, Julião M, Fareleira F, Vaz Carneiro A. Is the OSCE a feasible tool to assess competencies in undergraduate medical education? Med Teach. 2013;35(6):503-514. DOI: 10.3109/0142159X.2013.774330 Externer Link
2.
Rosenberg I, Thomas L, Ceccolini G, Feinn R. Early identification of struggling pre-clerkship learners using formative clinical skills OSCEs: an assessment for learning program. Med Educ Online. 2022;27(1):2028333. DOI: 10.1080/10872981.2022.2028333 Externer Link
3.
Nicol DJ, Macfarlene-Dick D. Formative assessment and self‐regulated learning: a model and seven principles of good feedback practice. Stud High Educ. 2006;31(2):199-218. DOI: 10.1080/03075070600572090 Externer Link