gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Digitaler Kompetenzerwerb in der Versorgung chronischer Wunden

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Katharina Yankouskaya - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Hautklinik, Erlangen, Deutschland
  • Mischa Schlupeck - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Hautklinik, Erlangen, Deutschland
  • Cornelia Erfurt-Berge - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Hautklinik, Erlangen, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-03-07

doi: 10.3205/22gma179, urn:nbn:de:0183-22gma1798

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Yankouskaya et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: In Deutschland leiden bis zu einer Million Menschen unter chronischen Wunden. Trotzdem ist die Wundversorgung bislang kaum Gegenstand der ärztlichen Ausbildung, obwohl seitens der Studierenden der Wunsch nach Ausbildung in dieser Thematik besteht [1]. Unser Ziel war die Verbesserung der Lehre durch die Einführung digitaler Lehrangebote in Form eines Onlinekurses zum Thema Wundmanagement im Fachbereich Dermatologie.

Methoden: Zur Erstellung des Onlinekurses wurde die Lernplattform der FAU StudOn (ILIAS) genutzt. Der Kurs enthält mehrere, größtenteils fallbasierte interaktive Lerneinheiten zur Versorgung chronischer Wunden unter Verwendung von Lehrvideos [2]. Im Rahmen des Kurses wird die Akzeptanz, Motivation und der subjektive Lernerfolg bei den Teilnehmenden erhoben.

Ergebnisse: Es konnten für den Kurs bislang Lernmodule zu den Themen Anamnese und Differentialdiagnostik chronischer Wunden, Wundbeschreibung und -dokumentation, Umgang mit stark exsudierenden Wunden, sowie Systematik von Wundauflagen erstellt werden. Fallbasierte Lernmodule ergänzen die übergeordneten Themen und stehen für Ulcus cruris venosum, Dekubitus und Pyoderma gangränosum zur Verfügung. Weitere Module sind in Vorbereitung. Die erarbeiteten Module werden zunächst als ergänzendes Lernmaterial zur curricularen Lehre in der Hautklinik angeboten. Hier erfolgt eine erste Evaluation.

Diskussion: Ziel ist es, die Module durch ein hybrides Lernangebot im Sinne eines Wahlfachs Wundmanagement zu nutzen und zu ergänzen, indem die digitalen Lernmodule durch Diskussionsrunden in Präsenz oder Hospitationen im Wundzentrum erweitert werden. Hierbei sollen auch Aspekte des forschenden Lernens berücksichtigt werden. Unsere weiteren Bemühungen richten sich daneben auf die Vernetzung mit medizinischen Ausbildungsstätten, um Inhalte zu teilen, das Konzept weiterzuentwickeln und weitere Lerninhalte zu produzieren. Auch eine interprofessionelle Nutzung ist denkbar, um Wundversorgung aus pflegerischen und ärztlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

Take Home Messages: Das Thema Wundmanagement bietet eine gute Möglichkeit über interaktive digitale Lehrangebote, theoretisches Wissen mit klinischem Denken zu verknüpfen. In Kombination mit zusätzlichem praktischem Training können medizinische Kompetenzen effizient erlernt werden.


Literatur

1.
Bergendahl L, Werner F, Schmidt A, Ronicke M, Renner R, Erfurt-Berge C. Entwicklung und Evaluation eines interprofessionellen Lehrkonzepts zum modernen Wundmanagement. J Dtsch Dermatol Ges. 2020;18(9):977-983. DOI: 10.1111/ddg.14230_g Externer Link
2.
Schlupeck M, Stubner M, Erfurt-Berge C. Development and evaluation of a digital education tool for medical students in wound care. Int Wound J. 2021;18(1):8-16. DOI: 10.1111/iwj.13498 Externer Link