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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Innovative Möglichkeiten mittels Virtual und Augmented Reality in der neurochirurgischen Lehre unter COVID-19-Bedingungen

Meeting Abstract

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  • Markus Holling - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Neurochirurgie, Münster, Deutschland
  • presenting/speaker Hendrik Friederichs - Universität Bielefeld, AG Medical Education, Bielefeld, Deutschland; Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS), Münster, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-02-05

doi: 10.3205/22gma168, urn:nbn:de:0183-22gma1680

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Holling et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die COVID-19-Pandemie warf wichtige Fragen auf, auch für die Ausbildung von Studierenden. Daher haben wir Augmented Reality (AR) und Cloud Rendering Virtual Reality (VR) Methoden in den Lehrplan aufgenommen, um die Patientensicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig patientenspezifische Aspekte mit Echtzeit-3D-Bildrekonstruktion zu vermitteln.

Methoden: In zwei verschiedenen Semestern wurden insgesamt 223 Studierende in allen Praktika der Neurochirurgie unterrichtet (4 Unterrichtsstunden mit einer Gruppe von jeweils ca. 12 Studierenden). Dabei wurde ein konventioneller Unterricht am Krankenbett mit simulierten, chirurgischen Hands-on-Übungen im Skills-Lab (Kontrollgruppe WS 2019/2020, n=120) mit einer Augmentierung dieses Standards mit AR- und VR-Anwendungen (Interventionsgruppe WS 2021/2022, n=103) verglichen.

Die AR-Anwendungen wurden mittels Magic Leap One (Fa. Magic Leap, Plantation, Florida, USA; begrenzt auf 2 räumlich zusammenhängende Arbeitsplätze), die VR-Anwendungen mittels Oculus/Meta Quest 2 (inzwischen Fa. Meta, Menlo Park, California, USA; wifi-basiert, sechs Arbeitsplätze, gleichzeitig in mindestens zwei getrennten Räumen mit jeweils drei Studierenden) durchgeführt. Inhaltlich wurden jeweils zwei neurochirurgische Fälle mit klinischen Befunden und ihren optionalen chirurgischen Interventionen präsentiert.

Die Bewertung der Lehrintervention durch die Studierenden erfolgte mit dem standardisierten, anonymisierten Online-Tool EVALuna (Wert 1 für die beste und Wert 100 für die schlechteste Bewertung).

Ergebnisse: Der Vergleich der Bewertung durch die Kursteilnehmer*innen ergab eine signifikante Verbesserung der Bewertung des Kurses von 11,73 (Kontrollgruppe, n=120) auf 6,78 Punkte (Interventionsgruppe, n=103, p≤0,001, Hedges g=0.46, 95-%-KI [0.20, 0.72, siehe Abbildung 1 [Abb. 1]]).

Diskussion/Take Home Message: AR- und VR-Anwendungen ermöglichten den Unterricht in Phasen der COVID-19-Pandemie und bieten Erweiterungen bestehender Lehrformate. Die Kombination von VR mit praktischen Übungen erreicht die höchste Bewertung. Die positive Bewertung des Kurses durch die Studierenden zeigt eine hohe Akzeptanz dieses neuen Lehrformats.