gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

E-Learning Plattformen verstetigen und weiterentwickeln – Virtuelle Patientinnen auch ohne Pandemie am Beispiel der Virtuellen gynäkologischen Sprechstunde

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Melissa Neubacher - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Düsseldorf, Deutschland
  • Tanja Fehm - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Düsseldorf, Deutschland
  • Ines Beyer - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Düsseldorf, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-02-02

doi: 10.3205/22gma165, urn:nbn:de:0183-22gma1656

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Neubacher et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Während der SARS-CoV2 bedingten Aussetzung des Unterrichts am Krankenbett etablierte die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe eine interaktive e-Learning Lernplattform „Die virtuelle gynäkologische Sprechstunde“. Die häufigsten gynäkologischen, geburtshilflichen und gynäkoonkologischen Krankheitsbilder können hier interaktiv bearbeitet werden.

Mit Wiederaufnahme des praktischen Unterrichts treten die virtuellen Formate in vielen Bereichen in den Hintergrund.

Methoden: Die Mitarbeiter der Klinik reichten alltägliche klinische Fallbeispiele ein. Es wurden 19 Fälle mit gynäkologischem, 11 Fälle mit geburtshilflichem und 6 Fälle mit gynäkoonkologischem Behandlungsanlass ausgewählt und mit Literatur und multimedialer Unterstützung aufgearbeitet. Teil des E-Learnings ist eine Evaluation und ein kurzer abschließender Test. Die Studierenden erhalten automatisiert ein Zertifikat. Das e-Learning ist Teil des Leistungsnachweises und wird auch nach Wiedereinführung des Praxisunterrichts fortgeführt.

Ergebnisse: Zwischen Oktober 2020 und Februar 2022 nahmen 398 Studierende des 4. und 5. Studienjahrs an der Evaluation teil. Im Schnitt benötigen die Studierenden für das e-Learning Programm elf Stunden inklusive virtuellem Untersuchungskurs.

Die Studierenden absolvierten das e-Learning zu 39% (157/398) als Vorbereitung auf den integrierten Studienblock mit den gynäkologischen Praxisanteilen. 23% (91/398) der Studierenden sehen den Stellenwert des e-Learning vor allem in der Vorbereitung auf den Praxisunterricht und schätzen zu 30% (119/398) ihren Lernerfolg im Praxisunterricht höher ein als in einem umfangreichen E-Learning Programm. 69% (271/398) der Studierenden gaben der e-Learning Einheit im Schulnotensystem ein „gut“ bzw. „sehr gut“. Und 44% (175/398) der Studierenden begrüßen einen Ausbau der e-Learning Angebote im Medizinstudium. Zusammenfassend lassen sich die Freitextergebnisse in eine inhaltliche Auseinandersetzung und Kritik der technischen Umsetzung einteilen. Technische Probleme konnten kontinuierlich ausgeräumt werden. Die inhaltliche Umgestaltung erfolgte durch einen Peer Review und durch Auswertung des studentischen Feedbacks im Freitextbereich der Evaluationen.

Diskussion: Es konnte ein sehr strukturierter und breiterer Einblick in die gynäkologische Tätigkeit gegeben werden, als es in einem einwöchigen Praktikum möglich ist. Dies wurde im Freitext durch die Studierenden regelmäßig bestätigt und begrüßt. E-Learning Einheiten sollten den Praxisunterricht nicht mehr ersetzen, sondern als wertvolle Ergänzung begleiten und vorbereiten.

Take Home Messages: Die Lernplattformen sollten weiter gepflegt und begleitend zum Praxisunterricht ausgebaut werden.