gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

MentoMed I – Einführung und Evaluation eines Peer-Mentoring-Programms für Studierende im ersten Studienjahr an der Medizinischen Fakultät Freiburg

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Peter Brüstle - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • presenting/speaker Johanna Jacobs - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Agnes Bruckner - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Laura Olejniczak - Evangelische Hochschule Freiburg, Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen – SoFFI. F, Freiburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-01-09

doi: 10.3205/22gma158, urn:nbn:de:0183-22gma1586

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Brüstle et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Aufbauend auf einer Bedarfsanalyse wurde im WS 2019/20 ein Peer-Mentoring-Programm für Studierende im ersten Studienjahr eingeführt. Als Ziel wurde die Unterstützung in der Studieneingangsphase durch Vernetzung und Erfahrungsaustausch mit Mentor*innen aus höheren Semestern definiert. Im Rahmen der Pilotphase sollten folgende Punkte untersucht werden:

  • Die Zufriedenheit der Teilnehmer*innen und der Weiterentwicklungsbedarf des Programms.
  • Welche Inhalte wurden in den Mentorings vorwiegend bearbeitet?
  • Inwiefern profitierten die Teilnehmer*innen durch das Mentoring?

Methoden: Zur Bedarfsanalyse wurde im WS 18/19 eine Befragung unter Studierenden der ersten drei Studienjahre durchgeführt. Anhand von Profilbögen und der darin angegebenen Interessen wurden Mentees und studentische Mentor*innen zu möglichst passenden Tandems gematched. Die Mentor*innen konnten zur Vorbereitung an einer Schulung teilnehmen. Im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung erhielten alle Teilnehmer*innen Informationen und einen Leitfaden zum Ablauf des Mentorings. Während der folgenden zwei Semester fand ein persönlicher Erfahrungsaustausch innerhalb der Mentoring-Gruppen statt. Für die Mentees wurde zusätzlich ein Workshop zu Lernstrategien angeboten.

Zum Ende des SS 2020 wurde das Programm durch die Teilnehmer*innen anhand eines Online-Fragebogens evaluiert: Hierbei wurden u.a. die Themen Zufriedenheit, Qualität des Programms, Qualität der Mentoring-Beziehungen, bearbeitete Inhalte sowie Organisation des Programms erfasst.

Ergebnisse: Die Bedarfsanalyse (n=195) ergab, dass sich die Studierenden zu Studienbeginn mehr Unterstützung in den Bereichen Studienorganisation, Lernstrategien und verschiedenen psychischen Aspekten gewünscht hätten. Im Austausch mit Studierenden aus höheren Semestern wird ein hohes Potential für Unterstützung gesehen.

Am Mentoring im Studienjahr 2019/20 nahmen 59 Studienanfänger*innen als Mentees sowie 33 studentische Mentor*innen teil.

In der Abschlussevaluation bewerteten sowohl Mentees (n=33) als auch Mentor*innen (n=25) das Programm und ihre Mentoring-Beziehung insgesamt als positiv und gewinnbringend. Die Mentees profitierten speziell von Mentor*innen, die durch ihre Erfahrung als Ratgeber*innen fungierten und dadurch den Mentees ein Gefühl von Sicherheit vermitteln und Bewältigungsstrategien aufzeigen konnten. Die häufigsten Inhalte der Mentoring-Treffen betrafen Fragen zu Lernstrategien, zur Studienorganisation, zum Leben am Studienort sowie zum Umgang mit Stress und Ängsten.

Weiterentwicklungsbedarf besteht u.a. in einem möglichst passgenauen Matching und einer stärkeren Interaktion der Teilnehmer*innen.

Diskussion: Das Konzept von MentoMed I erwies sich grundsätzlich als praktikabel. Viele Mentees fühlten sich durch ihre Mentor*innen bei der Bewältigung der Studieneingangsphase unterstützt. In den nächsten beiden Mentoringperioden wurden das Matching optimiert und weitere Zusatzveranstaltungen (z.B. Workshops, Mentor*innentreffen) angeboten.


Literatur

1.
Eisele M, van den Bussche H, Kloppe T, Broermann M, Messemaker A, Oltrogge JH, Ehrhardt M, Scherer M. Erfolgskriterien zur Evaluation der Mentoringprogramme der Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin. Überlegungen am Beispiel Hamburg. ZFA (Stuttgart). 2018;94(10):412-418. DOI: 10.3238/zfa.2018.0412-0418 Externer Link
2.
Schäfer M, Pander T, Pinilla S, Fischer MR, von der Borch P, Dimitriadis K. The Munich-Evaluation-of-Mentoring-Questionnaire (MEMeQ) – a novel instrument for evaluating protégés’ satisfaction with mentoring relationships in medical education. BMC Med Educ. 2015;15:201. DOI: 10.1186/s12909-015-0469-0 Externer Link