gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Virtuelle Mikroskopie – spielerisch den Umgang mit dem Mikroskop erlernen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Omar Flayyih - Albert-Ludwigs-Universität, Studiendekanat Medizinische Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Anna-Maria Waibel - Albert-Ludwigs-Universität, Studiendekanat Medizinische Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Hannah Köpper - Albert-Ludwigs-Universität, Studiendekanat Medizinische Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Marie Neukirch - Albert-Ludwigs-Universität, Studiendekanat Medizinische Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Mathias Weis - Albert-Ludwigs-Universität, Studiendekanat Medizinische Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Christine Huber - Albert-Ludwigs-Universität, Studiendekanat Medizinische Fakultät, Freiburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-01-07

doi: 10.3205/22gma156, urn:nbn:de:0183-22gma1564

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Flayyih et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die richtige Handhabung und der routinierte Umgang mit modernem Laborequipment ist essentiell für viele Berufe im Gesundheitswesen. Bereits im Studium soll ein guter Umgang erlernt werden. Häufig beinhalten Laborpraktika in Präsenz die Problematik, dass nicht ausreichend Laborgeräte für alle Studierenden parallel zur Verfügung stehen. Mit dem Pilotprojekt „virtuelle Mikroskopie“ wird das Ziel verfolgt, eine Selbstlerneinheit zum Umgang mit einem modernen Mikroskop zu entwickeln, um Studierenden Basiswissen orts- und zeitunabhängig anzubieten.

Methoden: Das virtuelle Mikroskop wurde mit den Programmen blender [https://www.blender.org] und unity [https://unity.com] erzeugt. Blender ist ein Open-Source-Softwareprogramm und dient dazu, 3D-Modelle zu erstellen und zu bearbeiten. Mit Hilfe von unity, einer kostengünstigen Softwareanwendung ursprünglich für die Gaming-Szene entwickelt, wurde das exportierte 3D-Mikroskop in eine virtuelle Welt versetzt. Unter Nutzung der Programmiersprache C# sind eigene Programmierungen möglich, insbesondere das Integrieren von eigenen Mikroskopie-Aufnahmen. Die gesamte Anwendung wurde als WebGL exportiert und steht bereits auf der Lernplattform der Medizinischen Fakultät Freiburg als fakultatives Angebot zur Verfügung. Studierende der Humanmedizin und der Pflegewissenschaft werden die Selbstlerneinheit zu Beginn des Sommersemesters 2022 fakultativ pilotieren. Mit Hilfe einer leitfadengestützten Fokusgruppendiskussion wird dieses Projekt qualitativ evaluiert.

Ergebnisse und Diskussion: Die Einführung der virtuellen Mikroskopie ist als Ergänzung bzw. Vorbereitung zur traditionellen Objektträgermikroskopie zu sehen. Anwendungsszenarien sind Nutzung des virtuellen Mikroskops als Selbstlerneinheit nach dem flipped classroom-Prinzip beispielsweise im Histologiekurs. Dadurch, dass technische Aspekte bereits virtuell erlernt werden, kann der Fokus der praktischen Kurseinheit ganz auf die Probenanalyse gelegt werden. Ergebnisse aus den strukturierten Studierendeninterviews werden hier präsentiert. Über einen QR-Code kann die Applikation selbst getestet werden.

Take Home Message: Lernen im virtuellen Raum dient sowohl der Anreicherung von praktischen Lehr- und Lerneinheiten als auch der Inklusion aller Studierender. Durch einzelne Anwendungen, wie hier das virtuelle Mikroskop, kann die Diskrepanz zwischen vielen Kursteilnehmenden und wenigen Laborgeräten teilweise ausgeglichen werden.