gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Hauterkrankungen ganzheitlich repräsentiert – ein Seminar des Wissenschaftsmoduls an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Naomi Karmann - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Bereich Medizindidaktik, Hannover, Deutschland
  • Marie Mikuteit - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Bereich Medizindidaktik, Hannover, Deutschland
  • Merve Kocyigit - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Bereich Medizindidaktik, Hannover, Deutschland
  • Daliah Laura Mbang Springer - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Bereich Medizindidaktik, Hannover, Deutschland
  • Imke Grimmelmann - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Hannover, Deutschland
  • Volker Paulmann - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Bereich Medizindidaktik, Hannover, Deutschland
  • Sandra Steffens - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Bereich Medizindidaktik, Hannover, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-01-06

doi: 10.3205/22gma155, urn:nbn:de:0183-22gma1550

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Karmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Aktuell wird im Rahmen des Wissenschaftsmoduls an der MHH ein Seminar mit dem Titel „Hauterkrankungen ganzheitlich repräsentiert“ konzipiert. Hintergrund dessen ist die mangelnde Repräsentation von Körpern mit unterschiedlicher Hautfarbe in der humanmedizinischen Lehre. Auch im Nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) werden Hauterkrankungen auf nicht-weißer Haut nicht explizit erwähnt. Dies hat zur Folge, dass im dermatologischen Unterricht zum Großteil Bilder von Erkrankungen auf weißer Haut verwendet werden. Angehende Ärzt*innen lernen nicht, wie sie Hautbefunde auf verschiedenen Hautfarben erkennen, was zu einer Ungleichbehandlung von Patient*innen führt. Ziel des Seminars ist deshalb die Vermittlung von Wissen bezüglich Hauterkrankungen auf nicht-weißer Haut. Anhand des Beispiels der (Unter-)Repräsentation nicht-weißer Haut in der dermatologischen Lehre, werden rassistische und koloniale Strukturen im Gesundheitssystem sowie deren Hintergrund und Folgen beleuchtet. Auch anti-rassistische und dekolonisierende Ansätze und Lösungsstrategien werden besprochen.

Methoden: Um ein autonomes Lernen zu ermöglichen und gleichzeitig Reflexionsräume zu schaffen, wird ein Blended Learning Konzept verfolgt. Bei einem ersten Treffen werden die Studierenden Informationen zu dermatologischen Begrifflichkeiten, Klassifikationen und Diagnoseverfahren sowie du diversitätssensibler Sprache erhalten. Im Anschluss folgt die asynchrone Bearbeitung von E-Learning Aufgaben. Zunächst werden im Rahmen einer Textarbeit verschiedene Themen, wie die Zusammenhänge von Kolonialismus und Medizin, die aktuelle Situation in dermatologischen Fachbüchern, Konsequenzen wie Bias in Künstlicher Intelligenz, sowie Methoden der Dekolonisierung behandelt. Die zweite Aufgabe umfasst die Bearbeitung von Krankheitsfällen im Sinne eines problemorientierten Lernens. Hierbei werden die Studierenden anhand von Bildmaterial üben, Hautbefunde auf nicht-weißer Haut zu erkennen sowie Differentialdiagnosen und Therapieansätze erarbeiten. Ein Abschlusstreffen schafft Raum für Präsentationen der Textarbeit, Selbstreflexion und Diskussionen. Alle Seminarinhalte werden als Open Educational Resource (OER) veröffentlicht und so auch anderen Hochschulen zugänglich gemacht.

Ergebnisse: Das Seminar wird erstmalig im April 2022 stattfinden und anschließend evaluiert werden. Das Projektteam wertet die erhobenen Daten aus und analysiert die Erfahrungen. Die Ergegnisse werden dann in einem öffentlich zugängigen Projektbericht zusammengefasst und können im September 2022 präsentiert werden.

Diskussion: ausstehend

Take Home Messages: Für die Gewährleistung einer gleichwertigen Behandlung aller Patient*innen, ist Wissen über strukturellen Rassismus und rassistische Vorannahmen essentiell. Durch die Integration von diversitätssensibler Medizin in das Curriculum, leistet dieses Seminar einen Beitrag dazu, die Lücke zwischen Lehrmaterialien und Realität zu schließen.


Literatur

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Gregersen DM, Elsner P. Ethnic diversity in German dermatology textbooks: Does it exist and is it important? A mini review. J Dtsch Dermatol Ges. 2021;19(11):1582-1590. DOI: 10.1111/ddg.14543_g Externer Link
2.
Adamson A S, Smith A. Machine Learning and Health Care Disparities in Dermatology. JAMA Dermatol. 2018;154(11):1247-1248. DOI: 10.1001/jamadermatol.2018.2348 Externer Link
3.
Hartland J, Larkai E. Decolonising medical education and exploring White fragility. BJGP Open. 2020;4(5):BJGPO.2020.0147. DOI: 10.3399/BJGPO.2020.0147 Externer Link