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Wie digital kompetent sind Lehrende? Erfassung und Förderung digitaler Kompetenzen von Hochschullehrenden der Humanmedizin
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Innovative digitale Entwicklungen wie Roboter-assistierte Systeme, Digital Pills, immersive Technologien und künstliche Intelligenz verändern rapide den medizinischen Alltag. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, den Medizinstudierenden digitale Kompetenzen zu vermitteln, um sie in der neuen, digitalen Arbeitswelt handlungsfähig zu machen. Diese Anforderungen spiegeln sich – in Form eines kompetenten Umgangs mit digitalen Technologien – im aktuellen Novellierungsprozess der „Ärztlichen Approbationsordnung“ und der Weiterentwicklung des „Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin Version 2.0“ (NKLM 2.0) wider [https://www.nklm.de].
Parallel bedingt eine Ausbildung der digitalen Kompetenzen der Studierenden eine entsprechende Qualifikation der Hochschullehrenden; Als Vermittler von digitalen Kompetenzen übernehmen sie eine zentrale Funktion. Verschiedene Autoren befürchten hier ein Defizit [1]. Das Ziel dieser Studie ist es, einen Überblick über die digitalen Kompetenzen der Hochschullehrenden der Humanmedizin zu erhalten und Handlungsempfehlungen für deren Förderung zu entwickeln. Es ergeben sich folgende Forschungsfragen:
- F1: Welche digitalen Kompetenzen besitzen die Hochschullehrenden der Humanmedizin in Deutschland?
- F2: In welcher Form können digitale Kompetenzen bei Hochschullehrenden der Humanmedizin gefördert werden?
Methoden: Um die Forschungsfragen systematisch zu beantworten, wird eine Mixed-Methods-Studie im Sinne eines Vertiefungsmodells durchgeführt. Im Rahmen der ersten Teilstudie erfolgt eine quantitative Fragebogenerhebung zur Erfassung der Selbsteinschätzung der digitalen Kompetenz der Hochschullehrenden der Humanmedizin.
Da es sich um die Erfassung von digitalen Kompetenzen von Lehrenden vor dem Hintergrund der Novellierung der ärztlichen Approbationsordnung handelt, bietet sich zum einen der DigiCompEdu-Bezugsrahmen für digitale Kompetenzen von Lehrenden [2] als auch der NKLM 2.0 für die Herleitung eines Kompetenzrahmens an (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).
Im Rahmen der zweiten Teilstudie werden sechs Expert*innen mit dem Schwerpunkt „digitale Kompetenz in der Medizin“ durch eine bewusste Auswahl von Fällen befragt. Die Erkenntnisse über benötigte bzw. vorhandene digitale Kompetenzen aus der quantitativen Befragung werden anhand der halbstrukturierten Interviews gestützt und ergänzt. Durch dieses Vorgehen können praktische Implikationen in Verbindung mit den Einschätzungen und Erfahrungen der Expert*innen eruiert werden.
Ergebnisse: Der Beitrag stellt die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Befragung dar.
Diskussion: Um zielgruppenspezifische Bildungsangebote für Hochschullehrende der Humanmedizin entwickeln zu können, ist es erforderlich, einen Überblick über deren tatsächliche digitale Kompetenz zu erhalten. Ausgehend von der kritischen Diskussion der Ergebnisse sollen Kompetenzdefizite sichtbar gemacht und Handlungsempfehlungen zur Ausgestaltung künftiger Bildungsangebote abgeleitet werden.
Literatur
- 1.
- Neumann M, Fehring L, Kinscher K, Truebel H, Dahlhausen , Ehlers JP, Mondritzki T, Boehme P. Perspective of German medical faculties on digitization in the healthcare sector and its influence on the curriculum. GMS J Med Educ. 2021;38(7):Doc124. DOI: 10.3205/zma001520
- 2.
- Redecker C. European Framework for the Digital Competence of Educators: DigCompEdu. Luxembourg: Publications Office of the European Union; 2017. DOI: 10.2760/159770