gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

„Wer redet wann mit wem?“ – Mehrpersonengespräche in der Pädiatrie als neues Kommunikations-Modul im Blockpraktikum in Frankfurt am Main

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Judith Ullmann-Moskovits - Goethe-Universität Frankfurt, Fachbereich Medzin, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • Boris Wittekindt - Universitätsklinikum Frankfurt, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • Monika Sennekamp - Goethe-Universität Frankfurt, Fachbereich Medzin, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-19-03

doi: 10.3205/22gma126, urn:nbn:de:0183-22gma1267

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Ullmann-Moskovits et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Erlernen gelungener ärztlicher Gesprächsführung im Medizinstudium stellt eine Kernkompetenz für die Etablierung einer guten Arzt-Patienten-Beziehung dar [1] und sowohl Ärzte und Ärztinnen als auch Patientinnen und Patienten profitieren davon [2]. Dazu ist die longitudinale Verankerung von Lehreinheiten zur Kommunikation im gesamten Studium aus didaktischen und fachlich adaptierten Gründen sinnvoll. Sowohl der NKLM, als auch die neue Approbationsordnung fordern eine feste Verankerung solcher Kurse im Curriculum und auch eine Steigerung des Anteils an der Lehre gegenüber dem Istzustand [https://www.nklm.de]. Daher wurde an der Goethe-Universität Frankfurt zum WS 2021/22 erstmalig im Rahmen des Blockpraktikums (BP) Pädiatrie eine Lehreinheit eingeführt, die die Besonderheiten der Gesprächsführung in der Kinderheilkunde im Hinblick auf Mehrpersonengespräche bereits im Studium adressiert. Um alle Studierenden zu erreichen, wurde sie in eine curriculare Lehreinheit integriert.

Fragestellung: Ist die didaktische Lehrmethode „Rollenspiel“ für Studierende geeignet, Mehrpersonengespräche in der Pädiatrie zu üben? Können sich die Studierenden dadurch in die Situation der Gesprächspartner hineinversetzen? Gibt es bestimmte Rollen, in die sich die Studierenden besser hineinversetzen können?

Methoden: Im WS 2021/22 wurde erstmals im BP Pädiatrie ein interaktives Kommunikationsseminar durchgeführt. Nach einer Einführung in theoretische Grundlagen von Mehrpersonengesprächen in der Pädiatrie üben die Studierenden anhand von Rollenspielen typische Situationen. Sie spielen dabei neben den Ärztinnen / Ärzten sowohl die Eltern des Kindes als auch die Kinder selbst. Dabei wird einmal im Plenum und anschließend in Kleingruppen geübt. Die Betreuung erfolgt jeweils durch zwei erfahrene fachärztliche Lehrende. Das Seminar dauert 90 Minuten und findet am vierten Tag des Blockpraktikums statt.

Die Evaluation, welche die oben beschriebenen Fragestellungen beinhaltet, erfolgte durch einen selbstkonzipierten Fragebogen und mündliches Feedback.

Ergebnisse: Die Befragung wird derzeit durchgeführt. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Kongresses vorgestellt.

Das unmittelbare mündliche Feedback der Studierenden nach den einzelnen Kursterminen sowie erste Auswertungen zeigen, dass die Studierenden die Seminare und praktischen Übungen positiv bewerten.

An den Rollenspielen schätzen sie die Möglichkeit sämtliche Blickwinkel selbst erleben zu können.

Diskussion: Nach Auswertung der Ergebnisse soll diskutiert werden, ob das Rollenspiel als Methode für Mehrpersonengespräche geeignet ist und ob es bestimmte Rollen gibt, in die sich die Studierenden besser oder schlechter hineinversetzen können und welche Konsequenzen dies für die Entwicklung weiterer Lehrveranstaltungen haben könnte.


Literatur

1.
Rider EA, Hinrichs MM, Lown BA. A model for communication skills assessment across the undergraduate curriculum. Med Teach. 2006;28(5):e127-e134. DOI: 10.1080/01421590600726540 Externer Link
2.
Villalobos M, Coulibaly K, Krug K, Kamradt M, Wensing M, Siegle A, Kuon J, Eschbach C, Tessmer G, Winkler E, Szecsenyi J, Ose D, Thomas M. A longitudinal communication approach in advanced lung cancer: A qualitative study of patients' relatives' and staff' perspectives. Eur J Cancer Care (Engl). 2018;27(2):e12794. DOI: 10.1111/ecc.12794 Externer Link