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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Videoannotation als neues Lehr- und Prüfungsformat zum Erwerb kommunikativer Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Maike Linke - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • presenting/speaker Anna Mutschler - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Heidelberg, Deutschland
  • Konstantin Brass - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Heidelberg, Deutschland
  • Stefan Ehrlich - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-12-07

doi: 10.3205/22gma078, urn:nbn:de:0183-22gma0780

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Linke et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Kommunikationsfähigkeit als eine wesentliche Kernkompetenz der ärztlichen Tätigkeit muss bereits in der medizinischen Ausbildung erlernt werden. Um Medizinstudierende auf die zukünftige Interaktion mit Patientinnen und Patienten vorzubereiten, haben sich in der Lehre und Prüfung kommunikativer Kompetenzen u.a. Rollenspiele mit Schauspielpersonen (SP) etabliert. Diese können ergänzend auf Video aufgezeichnet werden, um durch die Möglichkeit des Vorspulens, Zoomens und Betrachtens, Handlungs- und Verhaltensweisen gemeinsam reflektieren zu können. Neben dieser klassischen Bereitstellung von Videos eröffnen Tools zur Videoannotation weitere wertvolle Möglichkeiten und Methoden, um kommunikative Kompetenzen bei Medizinstudierenden zu stärken.

Methoden: Im Rahmen des „Umbrella Consortium for Assessment Networks (UCAN)“ wurde ein elektronisches, prototypisches Lehr- und Prüfungsformat entwickelt, bei dem Videos auf einer elektronischen Plattform hochgeladen, mit einer Aufgabenstellung verknüpft und um Annotationen angereichert werden können. Hier wird Studierenden die Möglichkeit eingeräumt, von der Lehrkraft vordefinierte Bewertungskriterien (Annotationen) zu selbstgewählten Video-Zeitmarken zu hinterlegen. Ferner kann zwischen ausgewählten Zeitmarken gesprungen, mehrere Annotationen gleicher Art hinterlegt als auch einzelne Videosequenzen kommentiert werden.

Ergebnisse: Im Rahmen des vom Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz Sachsen geförderten Projektes „Kommunikative Kompetenzen im Medizinstudium durch digitale Videoannotation stärken und überprüfen“ (Förderzeitraum: 03/2022-12/2023) soll das Videoannotations-Tool hinsichtlich methodisch-didaktischem Einsatz zur kompetenzorientierten Förderung kommunikativer Fähigkeiten in einer Blended-Learning-Einheit und in einer Erfolgskontrolle erprobt und evaluiert werden. In diesem Zusammenhang soll untersucht werden, ob der Einsatz von Videoannotationen den Erwerb kommunikativer Kompetenzen bei Medizinstudierenden im vorklinischen Abschnitt des Studiums positiv beeinflusst. Ferner soll das Videoannotations-Tool für einen nachhaltigen standortübergreifenden Einsatz in Lehre und Prüfung im Medizinstudium weiterentwickelt und technisch optimiert werden.

Diskussion: Im Beitrag werden das Projekt und das Videoannotations-Tool vorgestellt. Bisherige Projektergebnisse werden berichtet und diverse Einsatzszenarien diskutiert.

Take Home Message: Mit dem Einsatz von digitalen Videoannotationen eröffnen sich neue Möglichkeiten und Wege in der Gestaltung, Planung und Durchführung von Lehr- und Prüfungseinheiten zum Erwerb kommunikativer Kompetenzen.