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Digitale interprofessionelle Lehre – erste Ergebnisse aus dem Studiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung, B.Sc.“
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Digitale Lehr-Lern-formate können interaktiven Austausch unter Lernenden fördern [1]. Evaluationen von Studien- oder Ausbildungsgängen, die im Zuge der Pandemie auf digitale Lehre umstellten, weisen darauf hin, dass Kompetenzen im Bereich Kommunikation durch aktive Förderung von Interaktion bis zu einem gewissen Maß auch online erworben werden können [2]. In Bezug auf die digitale interprofessionelle Lehre (engl. interprofessional education IPE) gibt es erste Hinweise auf die mögliche Effizienz von digitaler IPE in Bezug auf (inter-)professionellen Kompetenzerwerb [3]. Diese Untersuchung hinterfragt, wie gut sich digitale Lehre für interprofessionelles Lernen (IPL) aus Sicht der Studierenden des Studiengangs „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung, B.Sc. (IPG)“ eignet und was mögliche Chancen, Herausforderungen, Einflussfaktoren und Umsetzungsideen sind.
Methoden: Es wird ein sequentielles mixed-methods Verfahren eingesetzt. Die Studierenden des IPG-Studiengangs werden 2020-2022 mittels standardisierten Online-Fragebögen befragt. Basierend auf der deskriptiven Analyse dieser Daten wird ein semi-strukturierter Leitfaden entwickelt, anhand dessen Fokusgruppen moderiert werden. Eingeladen werden alle Studierenden, die von 2017-2021 im Studiengang IPG eingeschrieben sind; durchgeführt werden 2-3 Fokusgruppen à 4-6 Teilnehmenden zum Thema Erfahrungen und Ideen in Bezug auf digitale IPE allgemein, wobei vertiefend auf die Ergebnisse der schriftlichen Befragung eingegangen wird. Die Fokusgruppen werden mittels qualitativer Inhaltsanalyse deduktiv-induktiv ausgewertet.
Ergebnisse: Derzeit liegen noch nicht alle Ergebnisse vor. Eine erste Durchsicht der vorliegenden schriftlichen Daten von 2020 und 2021 zeigt, dass die Bewertung der digitalen Lehre je nach Inhalten und eingesetzten Tools heterogen ausfällt. Positiven Einfluss auf digitale IPE scheint die Einteilung in Kleingruppen mit entsprechender Aufgabenstellung zu haben, synchron, wie asynchron. Herausfordernd scheinen fehlende Kontakte und Möglichkeiten zu informellem Austausch und Lernen zu sein. Weitere Einblicke in das Erleben der Studierenden und deren Ideen sollen in den Fokusgruppen generiert werden.
Diskussion: Gezielte Planung und Durchführung von digitaler IPE können (inter)professionellen Kompetenzerwerb fördern. Tiefere Einblicke in Herausforderungen und Chancen digitaler Lehr-Lern-formate sowie Ideen und Vorschläge der Studierenden aus verschiedenen Gesundheitsberufen für digitale IPE fördern die (Weiter-)Entwicklung und Verstetigung digitaler Formate. So wird eine lernenden-orientierte Bereicherung reiner Präsenzlehre um digitale Formate im Sinne eines Blended-Learnings ermöglicht.
Take Home Message: Erkenntnisse, unter welchen Voraussetzungen digital interprofessionell gelernt wird und wie dies künftig in Blended-Learning-Formaten umgesetzt werden kann, helfen organisatorischen Herausforderungen in IPE zu begegnen und Qualität von digitaler IPE zu verbessern.
Literatur
- 1.
- Trobec I, Starcic AI. Developing nursing ethical competences online versus in the traditional classroom. Nurs Ethics. 2015;22(3):352-366. DOI: 10.1177/0969733014533241
- 2.
- Tolks D, Kuhn S, Kaap-Fröhlich S. Teaching in times of Covid-19. Challenges and opportunities for digital teaching. GMS J Med Educ. 2020;37(7):Doc103. DOI: 10.3205/zma001396
- 3.
- Grosser J, Bientzle M, Kimmerle JA. Literature Review on the Foundations and Potentials of Digital Teaching Scenarios for Interprofessional Health Care Education. Int J Environ Res Public Health. 2020;17(10):3410. DOI: 10.3390/ijerph17103410