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Entrustable Professional Activities im Studiengang Zahnmedizin
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Entrustable Professional Activities (EPAs), sogenannte anvertraubare professionelle Tätigkeiten, wurden in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung mit dem Ziel eingeführt, die Kompetenz-basierte Ausbildung zu operationalisieren [1], [2]. In Verbindung mit der Zuordnung von Eigenständigkeitsgraden der praktischen Tätigkeit soll somit eine Einordnung des Leistungsniveaus des Lernenden ermöglicht werden. In der zahnmedizinischen Ausbildung sind EPAs bisher für postgraduale Konzepte beschrieben worden und wurden an vereinzelten Standorten (national, international) pilotiert. Im Hinblick auf die im Zahnmedizinstudium verankerte klinisch-praktische Ausbildung ab dem 7. Fachsemester kann der Einsatz von EPAs als Assessment-Format eine Stärkung der Handlungskompetenz bewirken.
Ziel dieses Projektes ist es, durch die Entwicklung von EPAs die Ausbildung von Zahnmedizinstudierenden durch die Stärkung ihrer Handlungskompetenz zu verbessern.
Methoden: Im Rahmen des Projektes soll ein Gerüst von fachspezifischen EPAs für die klinischen Behandlungskurse des 4. und 5. Studienjahrs entwickelt werden. Hierfür werden erfahrene Fachvertreter der klinischen Kernfächer des Studiengangs an der Charité-Universitätsmedizin Berlin einbezogen. Zahnärztliche Tätigkeiten, welche fachübergreifende Gültigkeit haben, sollen herausgearbeitet und beschrieben werden. Supervisionslevel sollen im Hinblick auf den Einsatz des EPA-Konzeptes in den klinischen Behandlungskursen des 4. und 5. Studienjahrs beschrieben und konsentiert werden. Nach der Implementierung in ein elektronisches Portfolio-System sollen die entwickelten EPAs im Rahmen einer Pilotstudie evaluiert werden.
Ergebnisse: Vorgestellt werden die Zwischenergebnisse aus der Erarbeitung der fachspezifischen EPAs. Einbezogen werden die Fachbereiche Zahnerhaltungskunde, Zahnersatzkunde, Zahnärztliche Chirurgie und Kieferorthopädie. Beschrieben werden abgeschlossene, für das jeweilige Fachgebiet typische klinische Tätigkeiten. In diesen Tätigkeiten sollen alle dafür relevanten Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen zusammengeführt werden.
Diskussion: Durch die Einführung der neuen Approbationsordnung für Zahnärzte und Zahnärztinnen sind die zahnmedizinischen Curricula weiterentwickelt worden. Im Zuge der Neugestaltung des Studiengangs richtet sich der Fokus auch auf die möglichen Assessment-Formate. Die Entwicklung von EPAs und ihre Implementierung in der klinischen zahnmedizinischen Ausbildung kann durch digitale Nutzung im Rahmen von e-Portfolios zu einer Stärkung der Handlungskompetenz führen.
Take Home Messages: Die Entwicklung von Entrustable professional activities für das Studium der Zahnmedizin stellt ein vielversprechendes Konzept dar, Handlungskompetenzen zu operationalisieren und in Verbindung mit einem Portfolio-Format den Zugewinn klinisch-praktischer Kompetenzen für Lernende und Lehrende sichtbar zu machen.
Literatur
- 1.
- Meyer EG, Chen HC, Uijtdehaage S, Durning SJ, Maggio LA. Scoping Review of Entrustable Professional Activities in Undergraduate Medical Education. Acad Med. 2019;94(7):1040-1049. DOI: 10.1097/ACM.0000000000002735
- 2.
- O’Dowd E, Lydon S, O’Connor P, Madden C, Byrne D. A systematic review of 7 years of research on entrustable professional activities in graduate medical education, 2011-2018. Med Educ. 2019;53(3):234-249. DOI: 10.1111/medu.13792