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Auslandsaufenthalte während des Studiums der Zahnmedizin: Ein klares Votum der Studierendenschaft …
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Zielsetzung: Auslandsaufenthalte in Form von Praktika, Famulaturen, insbesondere aber von ganzen Semestern oder sogar Studienjahren sind im Studiengang Zahnmedizin in Deutschland bisher eher selten. Die neue ZApprO bietet u.a. durch Einführung von Modulen, ECTS-Punkten und Famulaturen bisher nicht dagewesene Möglichkeiten, Auslandsaufenthalte in das Studium zu integrieren. Ziel der vorliegenden Studie war es, zwecks einer gezielten Vorbereitung die studentische Sichtweise dazu exemplarisch zu erheben.
Methoden: Im Sommersemester wurde 2021 eine freiwillige und anonyme online Umfrage unter den Studierenden der Zahnmedizin am Studienstandort Münster unter Verwendung des Programms Limesurvey durchgeführt. Der Fragebogen umfasste neben demographischen Daten 9 inhaltliche Schwerpunktfragen; zumeist waren Mehrfachnennungen möglich, die Ergebnisse sind dargestellt als prozentualer Anteil aller Teilnehmer*innen.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 371 Studierende an der Umfrage teil, entsprechend einer Rücklaufquote von 55%. Das Geschlechterverhältnis entsprach dem der Grundgesamtheit. 93% der Studienteilnehmer*innen gaben an, im Rahmen ihres Studiums Auslandserfahrung sammeln zu wollen, knapp die Hälfte davon sogar im Fall ausbleibender oder lediglich partieller Anerkennung von Studienleistungen. In Frage kommen kürzere Famulatur (32%) und längerer Erasmus-Aufenthalt (30%) zu nahezu gleichen Teilen, bzw. beide Optionen (25%). Kieferorthopädie (58%), Prothetik (55%), Konservierende Zahnheilkunde (64%) und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (57%) als mögliche Famulatur-Fachrichtungen sind dabei von vergleichbarem Interesse. Von allen Umfrageteilnehmer*innen sehen 66% den Zeitverlust im Studium, 53% die Finanzierung, 30% die Sorge vor aufwendiger Planung und 18% familiäre Gründe als Faktoren, die einen Auslandsaufenthalt erschweren.
Diskussion: Unsere Umfrage belegt eindeutig ein großes Interesse von Studierenden der Zahnmedizin an universitär geförderten Auslandsaufenthalten. Dabei kommen sowohl kürzere Zeitfenster wie etwa für Famulaturen infrage, aber auch längere Aufenthalte wie z.B. im Rahmen von Erasmus-Kooperationen. Die neue ZApprO bietet dafür nunmehr auch notwendige Rahmenbedingungen, sodass adverse Effekte wie Anrechenbarkeit von Studienleistungen und damit einhergehend ein Zeitverlust im Studium nicht komplett aufgehoben, aber sicher deutlich minimiert werden können. Bei einer Rücklaufquote von 55% kann ein gewisser Selektionsbias nicht ausgeschlossen werden, ein potentielles Interesse von ca. 50% aller Studierenden an Auslandsaufenthalten allein rechtfertigt aber schon, den vor dem Hintergrund des teuren und sehr praxisorientierten Studiums nicht einfachen Weg der Internationalisierung zu gehen, vom dem perspektivisch sicher nicht nur die Studierenden, sondern auch die Fakultäten profitieren werden.