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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Die neue Approbationsordnung für Zahnärzte und Zahnärztinnen – Einführung des Fachs Berufsfelderkundung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Stefan Rupf - Universitätsklinikum des Saarlandes, Professur für Synoptische Zahnmedizin, Homburg, Deutschland
  • Madline Gund - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Homburg, Deutschland
  • Ulf Strähle - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Homburg, Deutschland
  • Jusef Naim - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Homburg, Deutschland
  • Matthias Hannig - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Homburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-08-03

doi: 10.3205/22gma028, urn:nbn:de:0183-22gma0289

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Rupf et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Seit dem Wintersemester 2021 gilt in der Zahnmedizin im Regelstudienbetrieb eine neue Approbationsordnung. Eines der im ersten Ausbildungsabschnitt neu eingeführten Fächer ist die Berufsfelderkundung, die ein Praktikum von 42 akademischen Stunden beinhaltet. Ziel dieses Beitrags ist die Beschreibung des Veranstaltungskonzepts und die Präsentation erster Ergebnisse.

Methoden: Zur Vorbereitung der Veranstaltung wurde die Zahnärztekammer um Unterstützung zur Identifizierung interessierter Zahnmediziner gebeten. Diesen wurden zwei Online-Informationsveranstaltungen zu Format und Zielen des Faches angeboten. Die Studierenden (n=26) wurden in drei 90-minütigen Präsenzveranstaltungen mit Zielen und Aufgaben vertraut gemacht. Als übergeordnete Aufgabe wurde die Beobachtung der Handelnden unter Berücksichtigung der grundlegenden Rollen des Berufsbildes, die im NKLZ [https://www.nklz.de] abgebildet sind, formuliert. Weiterhin waren die Erstellung einer Reflexion mit für wissenschaftliche Texte üblicher Struktur, ein strukturierter Vortrag als Gruppenaufgabe im Rahmen eines durch die Studierenden zu leitendenden Abschlusssymposiums sowie eine Evaluation gefordert. Zusätzlich wurde eine allgemeine Einführung in das Fach Zahnmedizin als Frontalvorlesung durchgeführt.

Ergebnisse: An den Informationsveranstaltungen nahmen 63 Zahnmediziner teil. Es resultierte eine Liste von 42 Praxen. Von diesen wurden mehr als 30 von den Studierenden besucht. Hauptgrund für die ausbleibende Frequentierung war die schwierige Erreichbarkeit. Die Corona-Pandemie interferierte bei 4 Praxen. Die Reflexionen folgten den Vorgaben, die professionelle Ausdrucksweise wies Defizite auf. Das Abschlusssymposium wurde online durchgeführt. Es nahmen alle 26 Studierenden sowie 21 Zahnmediziner teil. Fünf Beiträge adressierten die Themen:

1.
Faktoren der Berufswahl,
2.
Zufriedenheit im Beruf,
3.
Kommunikation,
4.
Spezialisierung,
5.
Zahnarztpraxis als Unternehmen.

Die Diskussion berührte zusätzlich das Thema Frauen im Beruf. Die Abschlussevaluation war durchweg positiv.

Diskussion: Trotz Corona-Pandemie konnte das Praktikum stattfinden. Die gestellten Aufgaben wurden von den Studierenden erfüllt. Die Mobilität der Studierenden stellte ein Problem dar, weil ländliche Praxen zu schlecht erreichbar waren. Kritisch zu sehen sind der Erhalt der Motivation der Zahnmediziner bei fehlendem Besuch durch Studierende sowie die noch mangelnde Abgabe von konstruktiver Kritik an der Veranstaltung. Weiterhin muss Wert auf die Entwicklung der Professionalität gelegt werden.

Take Home Messages: Entscheidend waren intensive Vorbereitung der Zahnmediziner und transparente Kommunikation der Anforderungen. Die positiven Erfahrungen bewogen die Zahnmediziner, auch für die später erforderliche Famulatur bereit zu stehen. Die Studierenden erfuhren grundlegende Einblicke zu den Berufsrollen und sie erlangten erste Erfahrungen zur Abfassung wissenschaftlich strukturierter Niederschriften und zur Gestaltung eines wissenschaftlichen Symposiums.